Wie oft braucht mein Sohn in seinem Alter andere Kinder?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Wie oft braucht mein Sohn in seinem Alter andere Kinder?

Hallo Herr Dr. Posth, mein Sohn ist gerade 16 M. geworden, Einzelkind. Wie oft braucht er in diesem Alter andere Kinder? Ich gehe 1xWo in eine Kindergruppe für 1,5 Stunden und treffe mich alle zwei Wochen mit einer anderen Mutti. Reicht das? Wenn es jetzt wärmer wird, gehen wir dann bestimmt auch öfters auf den Spielplatz. Zweite Frage: Wieviel Zeit müßte der Vater mit dem Kind verbringen, damit die Loslösung gut voran geht? Wie intensiv sollte er sich dann mit ihm beschäftigen? Mein Mann ist beruflich oft in der Woche nicht da. Wenn er abends mal da ist, hat er höchstens 1/2 Stunde Zeit für unseren Sohn.Samstags+ Sonntags nimmt er sich so bis 2 Stunden Zeit für ihn. Ansonsten ist er anwesend und unser Sohn läuft natürlich auch um ihn herum und wird halt so nebenbei bißchen beschäftigt. Z.Zt. ist, so glaube ich, die Oma für die Loslösung zuständig. Sie ist fast jeden Monat für 2 Wochen da und kümmert sich intensiv! Viele Grüße Marie

Mitglied inaktiv - 14.03.2011, 10:03



Antwort auf: Wie oft braucht mein Sohn in seinem Alter andere Kinder?

Liebe Marie, zwei- bis dreimal pro Woche Kontakt zu anderen Kindern, egal wo, ob in der Kinderspielgruppe, auf dem Spielplatz, beim Baby-Kinderschwimmen und wo auch immer genügen für die ersten Erprobungen im Kontaktverhalten zur altersgleichen Gruppe. Bei den Vätern zählen Quantität und Qualität. Wenn der Vater wenig Zeit hat, sollte er die Zeit, die er erübrigen kann, auch besonders intensiv nutzen. Dabei kommt es sehr darauf an, dass er sich nicht nur als reiner Spiele-Vater versteht, sondern auch Aufgaben in der Betreuung übernimmt, die er mit dem gleichen Engagement ausführen muss, wie es die Mutter tut. Sonst ist seine Attraktivität einfach nicht hoch genug und die Kleinkinder weisen den Vater zurück. eine Großmutter kann als Ersatzloslösungsvorbild Mängel kompensieren, die in der Beziehung zum Vater bestehen. Dadurch hat sich die Natur abgesichert für die Fälle, in denen sich der Vater aus was für Gründen auch immer nicht an der Erziehung beteiligt (oder beteiligen kann). Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.03.2011