Wie muss ich mich verhalten, um Loslösungsvorbild zu sein?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Wie muss ich mich verhalten, um Loslösungsvorbild zu sein?

Hallo Herr Dr. Posth, Das 1. Lebensjahr hatte ich EZ, vor allem nachmittags hat m. Mann aber meist die Betreuung unseres Sohnes (13M)übernommen, ich habe Hausarbeit usw. erledigt. Habe viel bei Ihnen über Bindung/Loslösung gelesen und bin etw. verunsichert. Offenbar hat mein S. eine gewisse Hierarchie zw. uns beiden gebildet (denke mein Mann ist 1. Bez.Person) und bevorzugt z.B. zum Trösten/für viele Spiele meist meinen Mann. Mit mir kuschelt er dagegen etw. häufiger usw. Mit ca. 9/10 Monaten hatten wir eine seltsame Phase, in der er ständig zu meinem Mann wollte und mich häufig angeknurrt (!)hat. Mich hat das sehr irritiert u. ich finde keinen Grund. Meine eigentliche Frage ist nun aber, wie wir uns bzgl. der Loslösung verhalten sollen. Ich bin an 2 Tagen Vormittag in der Arbeit, da ist unser Sohn bei meinen Eltern, sonst ist immer 1 von uns bei ihm, unternimmt unterschiedl. Aktivitäten usw. Wie muss ich mich verhalten, um Loslösungsvorbild zu sein? Vielen Dank für Ihren Rat. Nina

von tiggerbaer am 03.10.2011, 08:14



Antwort auf: Wie muss ich mich verhalten, um Loslösungsvorbild zu sein?

Liebe Nina, um zu herauszufinden, wer von Ihnen beiden nun primäre oder sekundäre Bezugspersonen ist, könnten Sie einen Test machen, in dem Sie Ihren Sohn mit einer ihm fremden Person konfrontieren und aus dem Raum gehen. Sie als Eltern müssen dabei beide anwesend sein. Wenn ihr Sohn nun unsicher bei der fremden Person reagiert, gehen Sie hinein. Wenn er sich prompt beruhigt, wiederholen Sie denselben Vorgang noch einmal. Dann kommt aber Ihr Mann herein. Ihr Sohn müsste jetzt unzufrieden sein, wenn Sie die primäre Bezugsperson sind und solange murren, bis Sie selbst wieder hinein kommen. Umgekehrt müsste es sein im Fall, dass der Vater primäre Bezugsperson ist. Aber über diese Sonderfälle der Bindungsprozesse ist ohnehin noch längst nicht das letzte Wort gesprochen. Sicher ist nur, dass sich das Kind mit einer Rollenzuweisung behilft, genau so wie Ihr Sohn es auch tut. Der Vater ist für das eine und die Mutter für das andere zuständig. Aber das sagt noch nicht unbedingt etwas über die Hierarchie aus. Probieren Sie es einmal so und berichten Sie mir wieder. Dann können wir weiter sehen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.10.2011



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