Wie können wir unserer Tochter die Trennungsangst nehmen?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Wie können wir unserer Tochter die Trennungsangst nehmen?

Meine Tochter, 10Mo, hat seit etwa 6 Wochen eine extreme Trennungsangst, obwohl ich versuche, möglichst viel Nähe zu geben. Sie ist mutig, neugierig, offen, solange ich im Raum bin. Sie möchte nur bei mir auf dem Arm sein, verweigert den Kinderwagen, Autositz, Hochstuhl (nur zum Essen benutzt). Selbst bei Papa auf dem Arm bleibt sie nur unter anfänglichem Geschrei, beruhigt sich dann aber. Die Flasche nimmt sie plötzlich nicht mehr (Regression?). Den Autositz haben wir "durchgesetzt" (bin neben ihr, stille, spiele mit ihr usw.), aber der Kiwa/Buggy (beides probiert) ist eine Katastrophe. Ich kann sie nicht mehr schleppen (Tragetuch/manduca gibt mir Rückenschmerzen), bleibe mit ihr zu Hause. Darunter leiden wir beide (Langeweile, Quengeln). Ich weiß nicht mehr weiter, bin erschöpft, trage sie ständig herum,möchte wenigstens eine Stunde für mich haben. Schlafen tut sie auch sehr wenig, nur 10 Stunden am Tag. Wie kann der Papa mehr übernehmen, trotz Gebrüll bei Übergabe.

von blah am 03.10.2011, 07:54



Antwort auf: Wie können wir unserer Tochter die Trennungsangst nehmen?

Hallo, in diesem Alter kann man noch nicht von Trennungsangst sprechen. Was Ihre Tochter zeigt, ist ein Normalverhalten am Anfang der Loslösung und entspricht dem Bild der Anhänglichkeit (s. gezielter Suchlauf). Die Beziehung zum Vater muss sich erst schrittweise aufbauen und stabilisieren. Das ist quasi der Inhalt der Loslösung. Aber auch Zeichen des Widerstandes sind jetzt vorhanden, die etwas mit der Entdeckung des eigenen Willens zu tun haben. Auch das ist normal, denn der eigene Wille kann erst einmal nur als Abwehr eines aufgedrängten Willens des Anderen eingesetzt werden. Mit zunehmender Vorstellung darüber, was ein Kind tun kann, bessert sich dieser Widerstand und weicht einer größeren Kooperation. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.10.2011



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