Wie können wir unseren Sohn die Trennnung von der Kinderfrau erklären?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Wie können wir unseren Sohn die Trennnung von der Kinderfrau erklären?

Hallo Dr. Posth, unser Sohn (2,5J.) wird seitdem er 8 Wochen alt ist von Kinderfrau bei uns zu Hause liebevoll betreut und sie ist zu einer Art 2. Mama für ihn geworden. Die Kinderfrau ist 35h/Woche bei uns, früher teilweise Parallelbetreuung mit der Mutter (Sohn wurde auch lange gestillt), nun fast ausschließliche Betreuung wochentags tagsüber durch die Kinderfrau. Jetzt steht aufgrund von unausräumbaren Differenzen leider ein Abschied von der Kinderfrau an und wir befürchten, dass unser Sohn darunter leiden wird. Wie kann man die Trennung von seiner Kinderfrau einleiten (schnell oder mit zeitlichem Vorlauf/Übergangszeit)? Wie und wann erklären wir es ihm? Wann und wie können wir eine neue Kinderfrau bei uns eingewöhnen? Erschwerend kommt eine misslungene Kita-Eingewöhnung im August/September hinzu, die unser Sohn gerade erst überwunden hat. Wir haben ihn wieder aus der Kita genommen und er ist wieder fröhlich. Einen neuen Kita-Versuch möchten wir erst in ca. 6 Monaten starten.

Mitglied inaktiv - 14.11.2011, 09:06



Antwort auf: Wie können wir unseren Sohn die Trennnung von der Kinderfrau erklären?

Hallo, der Verlust einer Bezugsperson ist immer ein schwerwiegendes Ereignis im Leben eines Kindes. Da aber hier eine endgültige Trennung angestrebt wird, verstehe ich Sie da richtig, bleibt Ihnen gar nichts anderes übrig, als eigentliche Mutter die entstehende emotionale Lücke auszufüllen. Wahrscheinlich hat Ihr Sohn ohnehin unterschieden in die Mutter als primäre Bezugsperson und Kinderfrau als Ersatzbezugsperson. Sie können, wenn dem nichts im Wege steht, ja ein Bild von der Kinderfrau behalten und eine Zeitlang aufstellen und Ihrem Sohn sagen, dass sie viel später vielleicht wiederkommt. Mit der Zeit wird er sie aber nicht mehr so intensiv in Erinnerung halten können (sein biographisches Gedächtnis ist noch nicht so reif) und sich auf diese Weise endgültig von ihr verabschieden. die emotionale Absicherung von Ihnen ist aber jetzt extrem wichtig und auch der Vater als Loslösungsvorbild sollte sich daran beteiligen. Die Ki-ta ist es besser noch einmal ein halbes Jahr zu verschieben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 16.11.2011