Hallo Hr Dr. Posth, sie hatten mir angeboten, wieder zu schreiben. Nach 1 Monat Kiga-Pause geht unser Sohn (4J/1M) nun in die selbe Einricht., jedoch in eine neue Gruppe. Er wollte keinesfalls den Kiga wechseln. Die neue Gruppe deswegen, weil er in der alten immer außen vor war (als Jüngster) und die Erz. es nicht geschafft haben, ihn zu integr. Hat nun in der neuen Gruppe eine super Erzieherin, die alles dafür tut, dass er "ankommen" kann. Er hat sie als Ersatzbezugsp. voll akzeptiert. Nun ist es mittlerweile so ( hat sich mit den Wochen gesteigert),dass er ohne sie nicht auskommt. Sie kann nicht zur Toilette gehen, Kinder in einem anderen Zimmer beaufsichtigen etc. Er wird sofort panisch, wenn sie weg ist. Für meinen S. ist das Abgeben immer noch schlimm, aber eine sanfte Ablösung war auch nach 2 Monaten nicht zu erreichen u. ich musste arbeiten. Erz. tut alles, um es ihm leicht zu machen. Wie kann er sich nun von ihr lösen?? Er kommt von einer Abhängigk.in die nächste.
Mitglied inaktiv - 20.06.2011, 23:11
Antwort auf:
Wie kann sich mein Sohn ein wenig von der Erzieherin lösen?
Hallo, nein, so sehe ich das nicht. Solange ein Kind noch nicht reif genug ist für die soziale Vielgestaltigkeit einer Gruppe und für der Druck, sich selbst behaupten zu müssen, solange wird es sich an eine erwachsene Person halten, die gleichsam die Eltern repräsentiert (Prinzip der sicheren Basis). Eine Ersatzbezugsperson ist auch nichts anderes als Mutterersatz. Es handelt sich als nicht um eine Abhängigkeit im negativen Sinne, es sei denn die Mutter oder die Erzieherin nutzen ihre Position zur Rückbindung. Es handelt sich vielmehr um einen auf natürliche Weise eingenommenen Übergangszustand (Abhängigkeit im positiven Sinne), um die Reifung im geschützen Umfeld zu erlangen. Steigert sich die Abhängigkeit des Kindes und reagiert das Kind zunehmend ängstlich auf die Nichtvefügbarkeit der Bezugsperson, dann stimmt etwas in der Gesamtkonstellation nicht. Also sprechen Sie noch einmal mit der Erzieherin, was vielleicht unrund läuft. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 24.06.2011