Frage: Wie kann ich meiner Tochter helfen?

Hallo Dr. Posth,ich schrieb Sie schon oft wg. m. knapp 3 J.,noch gestillten Tochter an.Nun muss ich zurück zum alten Thema, obwohl Sie es nicht gern bearbeiten.(verstehe ich) Ich möchte meiner To und mir helfen, aber ich komme nicht weiter.Sie ist quasi vom Busen besessen und identifieziert meine Liebe mit meiner Beretischaft an Stillen.Langsam ist aber diese Beretitschaft vorüber,weil sie mehr Nuckelt als trinkt und das für mich sehr nervtötend ist.Ich entwickle sogar Agressionen gegen sie und das ist gar nicht gut.Wir haben schon öfters versucht, auf 2xTrinken zu kommen, dann verweigert sie lieber den Mittagsschlaf (den sie definitiv braucht)und sichtlich fehlt ihr was.Erklären, sie kuscheln,...geht nicht,reicht ihr scheinbar nicht.Sie hat einen kleinen Bruder, auch den soll ich nicht stillen.Komme ich jemals "aus dieser Nummer"heraus, ich möchte den Kleinen (10 MO) nicht aus diesem Grund auch abstillen,fände ich ziemlich unfair.Gibt es eine Lösung?

von tucsok am 30.05.2011, 14:12



Antwort auf: Wie kann ich meiner Tochter helfen?

Stichwort: Langzeitstillen Hallo, für die Verfügbarkeit der Mutter und der Mutterbrust steht ja eigentlich das Übergangsobjekt oder das, was die Kinder dafür als Ersatz nehmen, auch den eigenen Finger. Der Nuckel ist ein uraltes Instrument! Nur, und das ist das problematische, die langzeitgestillten Kinder nehmen in der überwiegenden Mehrzahl weder ein Übergangsobjekt noch einen Nuckel. Denn sie haben ja immer die Mutterbrust zur Verfügung. Übergangsobjekt und in gewisser Weise auch der Nuckel verhelfen dem Kind zu mehr Selbstständigkeit, da sie dadurch unabhängiger werden. auch die Loslösung geht auf diese Weise besser voran.Denn Übergangsobjekt, Nuckel und schließlich auch der Vater sind alternative Tröster und Beruhiger. Der Vater ist natürlich auch nicht immer verfügbar, aber gerade das macht ihn für die Loslösung so wichtig, denn jetzt ist wirklich Selbstregulation gefordert und das Kind reift emotional. Für das bei Ihnen entstandene Problem gibt es folglich keine elegante Lösung. Zumal noch ein zweites Stillkind im Haus ist. Alle Still- und Laktationsberaterinnen würde vermutlich sagen, dass Sie abwarten müssen, bis Ihre Tochter Ihrer Brust überdrüssig wird. Dem will ich aber nicht vorgreifen und würde Sie bitten, sich hier im Forum auch an Biggi Welter und die Stillberaterin zu wenden. Aus meiner Sicht gibt es nur noch die Brustentwöhnung am Tag, die bei einem 3-jährigen Kind nur mit Aushandeln, Erklären und Ersatzangeboten geht, wie z.B. einem besonderen Geschenk oder einer Vergünstigung. Das entspricht ein bisschen dem, was beim Nuckel am 4. Geburtstag die Schnullerfee ist. Viele Grüße und ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.06.2011