Frage: Wie kann ich meiner Tochter helfen?

Sehr geehrter Dr Busse, ich habe eine Frage zum Verhalten unserer 20 Monate alten Tochter (sehr schüchtern -gleichzeitig starker Wille).Sie war ein sehr anhängliches Baby mit vielen Schreiphasen.Da ich sie überw.alleine betreue(Mann ist viel geschäftlich unterwegs), habe ich einige Verhaltensweisen darauf geschoben. Seit sie 15 Mon. alt war (nach Versuch Fremdbetreuung TaMu)ist sie extremst schüchtern Fremden gegenüber und auch zu Kindern. Wir haben dann im Rahmen der Loslösung versucht, dass ihr Papa sich viel Zeit für sie genommen hat, was auch wunderbar funktioniert. Im Moment ist es jedoch so, dass sie wenn wir zu Besuch oder in Gruppen sind, sie nur meine Hand halten möchte und sehr aggressiv wird, wenn ich z.B.nicht mit zu einem 1m entfernten Spielzeug gehe. Ausserdem spricht sie nicht vor anderen (nur Mama, da und durch zeigen und schreien ) und ist dadurch dann zusätzlich frustriert. Wie verhalte ich mich richtig? Ich habe Angst, dass ich mich zu sehr Ihrem Willen beuge...

Mitglied inaktiv - 29.01.2007, 14:34



Antwort auf: Wie kann ich meiner Tochter helfen?

Hallo, vermutlich meine Sie mich und nicht Dr. Busse. Mit 20 Monaten befindet sich Ihre Tochter noch mitten in der Loslösungphase. D.h. die von Ihnen erwartete Form der Selbständigkeit wird noch auf sich warten lassen. Erst müßte ihre Tochter eine Zeitlang richtig trotzen. Das muß sie natürlich nicht in übertriebener Weise, aber doch wirkungsvoll. Mit den Kriterien Akzeptanz, Deeskalation und Intervention (s. Langtexte, Teil3)) können sie Ihrer Tochter indirekt zu Selbstbewußtsein verhelfen. Gleichzeitig wird die zunehmende Sprachkompetenz ihren Teil zu dieser günstigen Entwicklung beitragen. Die Willensimpulse ihrer Tochter sind vermutlich noch sehr dranghaft und damit unkorrigierbar. Insofern ist der Wille noch starr und nicht stark. Je stärker das Kind akzeptiert wird und je kompetenter mit ihr umgegangen wird, desto schneller stellt sich das erwünschte Verhalten bei Ihrer Tochter ein. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.02.2007