Wie kann ich meiner Tochter helfen nicht so dominat zu sein?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Wie kann ich meiner Tochter helfen nicht so dominat zu sein?

Sehr geehrter Herr Dr. Post! Meine Tochter (3,4 Jahre) ist seit einiger Zeit sehr bestimmend.Im Umgang mit anderen Kindern (auch Erwachsenen) ist mir aufgefallen, dass sie sehr gerne vorgibt, was gespielt/getan wird und wie der Ablauf zu sein hat und beharrt dann auch hartnäckig auf ihre "Spielversion", v.a.wenn die anderen nicht so "mitspielen".Sie geht seit einem halben Jahr in den KIGA und ihr Verhalten führt da häufig dazu, dass sie von anderen Kindern ausgegrenzt wird (auch bei privaten Treffen). Darüber ist sie sehr traurig und das Ausgegrenztwerden beschäftigt sie sehr, da sie sehr offen ist und den Kontakt zu anderen Kindern unbedingt sucht.Haben Sie eine Idee, wie wir ihr helfen können, ein wenig nachzugeben oder kann sich das Verhalten im Laufe der Zeit relativieren? Zu Hause ist sie nicht so bestimmend, da läßt sie sich sehr auf Kompromisse ein, im KIGA ist sie da wohl problematischer. Vielen herzlichen Dank!!!

von Losana am 20.06.2011, 23:29



Antwort auf: Wie kann ich meiner Tochter helfen nicht so dominat zu sein?

Hallo, ist Ihre Tochter vielleicht ein Einzelkind? Einzelkinder sind es meist gewohnt, schon von früh an die Spielabläufe selbst zu gestalten und sich nicht immer mit anderen Partner abstimmen zu müssen. Eltern neigen dazu, ihrem Kind nachzugeben, damit die Spielszenerie friedlich bleibt. Kommen diese Kinder dann in die Gruppe, versuchen sie das erlernte Schema weiterzuführen. Kommt dazu noch eine dranghafte Beharrlichkeit, wirds schwierig im Sozialverhalten. Leider gibt es da von außen keine sinnvolle Regulationsmöglichkeit. Diese Kinder müssen erfahren, dass die Gruppe ein eigenes Konzept verfolgt, und dass sie selbst in desem Konzpt eine untergeordnete Rolle spielen. Sie müssen lernen, sich auf Kompromisse einzulassen und immer wieder auch nachzugeben. Einem knapp 3 1/2 das zu erklären, fällt noch schwer, aber jenseits des 4. Geburtstags wird es besser. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 24.06.2011