Wie kann ich meinem Kind helfen mit Enttäuschungen leichter umzugehen?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Wie kann ich meinem Kind helfen mit Enttäuschungen leichter umzugehen?

S.G.Dr Posth Mein Sohn 3J (nie schreien gelassen, Zwilling, eher introvertiert, starker Wille, sehr ausdauernd, gute Loslösg aber eher Mama-Kind/Bruder eher Papa-Kind, sehr presenter Vater, Kita seid dem 16.Monat, safte Eingewöhnung) kann seid einiger Zeit mit bestimmten Situation schlecht umgehen.Er nimmt sich etwas vor,sein Vorhaben scheitert, er bricht in Tränen aus.Bsp:Er ist im KZ, ich im Wohnz. Er möchte mich holen,ich komme ihm entgegen,er fängt an zu weinen, schreien und schmeißt sich auf den Boden, da er mich ja nicht holen kann, wenn ich ihm entgegen komme. Erst währt er mich ab, nach 2 min weint er "Mama, bitte tröste mich!" und läßt sich dann auch trösten. Oder anderes Bsp. er möchte mir helfen, sein Bruder kommt ihm zuvor, gleiche Reaktion. Dergleichen kommt in letzter Zeit sehr gehäuft vor. Wie kann ich ihm helfen mit solchen Enttäuschungen leichter umzugehen? mfg Nicole J.

Mitglied inaktiv - 13.06.2011, 22:58



Antwort auf: Wie kann ich meinem Kind helfen mit Enttäuschungen leichter umzugehen?

Stichwort: Selbstbestimmung Liebe Nicole, das Bedürfnis nach Selbstbestimmtheit bei Kleinkindern treibt manchmal Blüten. Die von ihnen geschilderten Fälle sind solche Blüten. Ihr Sohn, 3 Jahre alt und offenbar sicher gebunden, hat sich ein Bild davon gemacht, wie der anstehende Vorgang abzulaufen hat, und sich dabei eine aktive Rolle zugeschrieben. Das braucht er für sein Selbstbewusstsein. Weicht nun der reale Vorgang davon ab, fühlt er sich korrumpiert und ist verzweifelt, weil ihm eine für ihn wichtige Gelegenheit entgangen ist. Das beantwortet er jetzt innerlich mit Trauer und weint. Aber die Trauer hilft ihm darüber hinweg zu kommen, und so sucht er schnell die Bindungssicherheit bei Ihnen ("Mama, tröste mich"). Es gäbe die Möglichkeit, das Geschehen -wie im Film- noch einmal zurückzudrehen, und jetzt Ihren Sohn zum Zuge kommen zu lassen. Manchmal geht es, und man sollte es tun, manchmal geht es nicht, und dann bleibt nur der Trost. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.06.2011