Hallo Hr. Dr. Posth,
es geht um meinen Sohn (7 Monate alt). Er ist ein lieber Kerl, der (noch) nicht fremdelt. Einschlafen klappt mit Mamas Hand-halten auch gut.
Seit Wochen ist folg. Problem:
Er wacht zw. 22 und 23 Uhr auf und beruhigt sich nicht eher, bis er im Elternbett liegt. Dort schläft er friedlich weiter.
Nach Stillen (1-2x nachts) leg ich ihn wieder in sein Bett, da aber dasselbe...er weint und meckert, schläft erst bei uns im Bett, am Besten die ganze Nacht.
Meinen Mann u. mich stört es nicht, ich habe aber Angst, dass er nie wieder in seinem Bett schlafen will.
Wenn ich merke, dass er nur kurz im Schlaf schimpft, steck ich den Schnuller wieder rein(wenn rausgefallen) und halte seine Hand, da beruhigt er sich aber nur kurz.
Wie kann ich ihn wieder an sein Bett gewöhnen? Soll ich ihn meckern lassen? Das kann dann aber in Weinen enden....
Mittagsschlaf macht er manchmal in seinem Bett, manchmal auf meinem Arm. Dann aber meist ohne Gemecker.
Danke Yvonne
von
Fine8198
am 30.05.2011, 14:25
Antwort auf:
Wie kann ich mein Kind wieder an sein Bett gewöhnen?
Hallo, das Prinzip "Gemeinsames Schlafen" gilt für die ersten 3-4 Lebensjahre. Das muss nicht unbedingt das Elternbett sein, ein gemeinsames Zimmer genügt. Aber die Säuglnge sind noch sehr auf die unmittelbare Nähe zu ihren Bezugpersonen angewiesen. Die nehmen sie wahr über den dirketen Körperkontakt als Berührung, aber auch über den Geruchssinn, wie eben im Elternbett liegen. Was Ihr Sohn begehrt, ist also völlig normal und altersangemessen. Das Gegenargument der Freunde und Nachbarn, man bekäme eine solches Kind später nicht mehr aus seinem Bett heraus ist ein uralter Hut und hunderttausendfach widerlegt. Das Naturprinzip geht anders: Wenn ein Kind in seinen Bedrüfnissen befriedigt seine Reifeschritte vollziehen kann, dann geht es automatisch im entsprechenden Alter auf ein "höheres Funktionsniveau" über. D.h. einfach gesagt, es strebt mehr Selbstständigkeit und Unabhängigkeit an und arbeitet daran, sich selbst zu verwirklichen. Also zieht es im entsprechenden Alter ganz von allein aus. Notfalls macht man ihm diesen Schritt ein bisschen schmackhaft. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 03.06.2011