Sehr geehrter Herr Dr. Posth,
Tochte (22 M.) hatte schon früher m. Ängstlichkeit zu tun(Fremdeln bereits im 4.-5.LM) u. fing z.B. beim geplanten Besuch e. Nachbarin voller Angst an, zu weinen, sobald diese die Tür öffnete. Habe sie in solchen Sit. immer SOFORT getröstet u. herausgeholt bzw. wann immer mögl., gar nicht erst in solche Sit. gebracht! Nun ist diese Angst wieder sehr verstärkt da u. ich kann kaum ein Muster wie z.B. Haarfarbe o. best. Lokalität erkennen. Meistens ist es, wenn Fremde in ihre/unsere Nähe kommen u./o. m.mir reden (z.B. bester Freund meines Vaters, Mitarbeiterin i. Supermarkt, fremde Räumlichkeiten u. heute sogar ein kleines Grillfest unter freiem Himmel m. wenig Publikum). Supermarkt an sich u. andere Verkäuferinnen kein Thema, sonst auch Feste+allein Karusell fahren kein Problem. Im Kinderturnen sehr zurückhaltend. Weint z.Zeit auch, wenn z.B. Flugzeug am Himmel verschwindet oder Katze auf der Straße. Nie fremdbetr.,Familienbett,Tragling,nie schreien lassen
Mitglied inaktiv - 05.07.2010, 00:33
Antwort auf:
Wie damit umgehen? Sozialangst, Trennungsangst oder eher Loslösung?
Hallo, Angst oder Ängstlichkeit ist zunächst einmal auch eine Veranlagung. Es kommt jetzt auf die Erfahrungen mit der Umwelt an, ob sich diese Neigung zur Angst verstärkt oder abschwächt. Sie haben sehr viel dafür getan, dass sich die Angst abschwächt, und wahrscheinlich hätte Ihre Tochter inzwischen schon viel mehr Schwierigkeiten, wenn Sie nicht so zuverlässig und umsichtig mit ihr umgegangen wären.
Trotzdem lassen sich offenbar nicht alle Erscheinungen der Ängstlichkeit auslöschen. Nur - immer herauszufinden, was die Angst im Einzelfall auslöst, wird Ihnen nicht gelingen. Zuviele völlig subjektive Wahrnehmungen Ihrer Tochter und zuviele Fragen von Sympathie und Antipathie, was Personen angeht, machen die jeweilige Zuordnung schwierig. Wenn Sie aber weiter so zugewandt und verständnisvoll mit Ihrer Tochter umgehen, dann wird die zunehmende Reife einiges dieser Angst auf natürliche Weise zum Verschwinden bringen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 06.07.2010