Hallo Dr. Posth!!
Im Januar beginne ich, als Tagesmutter, mit Betreuung von zwei Kinder ( es sind die Kinder einer Freundin, die mich und meinen Sohn kennen ).
In der letzten Woche hatten wir Eingewöhnungstage und mein Sohn Bastian ( 2 1/2 Jahre ) hat in verschiedenen Situationen mit heftiger Eifersucht bzw. Trotz reagiert.
Ein Beispiel, wir sind gemeinsam die Treppe hoch und ich habe Florian ( 18 Mon.) getragen und Basti wollte prompt auch auf den Arm und bekam als ich ihm erklärte das es jetzt nicht ginge einen heftigen Wutanfall, sonst läuft er die Treppe problemlos allein und will nicht das man ihm hilft.
Solche Situationen gabe es immer wieder.
Wie kann ich ihm die neue Sit. am besten vermitteln.
Er freut sich, wenn die beiden kommen und hat die letzten Tage immer gefragt ob und wann sie kommen.
Die Große geht schon in den Kiga und ist deshalb "nur" 2 Std. am Tag bei mir. Der Kleine ist von 7.00 bis 13.00 da.
Danke für ihre Arbeit hier und
LG Suse
Mitglied inaktiv - 10.12.2007, 14:52
Antwort auf:
Wie auf die neue Situation vorbereiten???
Stichwort: Fremdbetreuung
Liebe Suse, für ein Kind ist das Hinzukommen weiterer Kinder in seinen eigenen Lebenraum beinahe eine Konfrontation mit eigenen Geschwistern. Da bleiben Erscheinungen wie Eifersucht oder Rivalität nicht aus. Da Sie aber als Tagesmutter nun einen Auftrag haben, die nichteigenen Kinder ebenso mütterlich zu behüten wie das oder die eigenen, geraten Sie in einen Konflikt. Das sollte sich jede Frau, die dieses Geschäft in Zukunft betreiben möchte, klar machen, wenn sie etwa altersgleiche, eigene Kinder hat. Die Lösung des Konfliktes kann nur darin bestehen, genauso vermittelnd mit den Kindern umzugehen wie mit rivalisierenden Geschwistern. Also Ausglich schaffen für den scheinbar Unterlegenen oder zu kurz Gekommenen. Ablenkung in unlösbaren Konfliktmomenten. Einfache verbale Argumentation bei etwas größeren Kindern, warum das Eine dem Anderen vorzuziehen ist usw. Vorabgespräche mit den eigenen Kindern sollten geführt werden mit dem klaren Hinweis darauf, das das eigene Kind dem fremden innerlich immer noch vorgezogen wird, was aber äußerlich nicht immer so aussehen darf. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 14.12.2007