Frage: Wer lange klebt löst sich leicht?

Hallo Herr Dr. Posth, obwohl ich den Bedürfnissen unserer Tochter (21 M., sehr sensibel, fremdelt stark) immer entspreche, d.h. ich vor allem zu Hause nicht außer Sicht sein darf und auch sonst immer "Schutz" biete, habe ich doch manchmal Zweifel ob sich dieses anstrengende Verhalten jemals bessern wird. (Mir macht es inzwischen nichts mehr aus und auch meine Umgebung hat nichts zu mäkeln.) Loslösungsvorbild ist m.E. die Oma. Papa dagegen leidet darunter, dass schon seit Monaten die Mama ihm vorzezogen wird (Nur-Papa-Phase war mal Ende des 1. Lebensjahres). Seit Weihnachten hört er oft: Nein, Mama. Also er darf z.B. nicht das Lätzchen anlegen, ich soll das tun (mach ich auch wenn möglich). Dabei ist sie sehr ruhig und bestimmt. Wenn ich nicht da bin lässt sie sich auch von ihm zu Bett bringen, sonst keine Chance. Papa bemüht sich insgesamt, hat aber einen langen Arbeitstag, also wenig Zeit. Machen wir trotzdem irgendwas falsch, dass sie so stark an mir hängt? Vielen Dank!

Mitglied inaktiv - 18.01.2010, 08:32



Antwort auf: Wer lange klebt löst sich leicht?

Hallo, die Frage, die zustellen wäre, ist die nach Ihrer Verfügbarkeit. Sie Sie denn oft nicht zu Hause? Gehen Sie auch inzwischen wieder arbeiten und passt dann die Großmutter auf Ihre Tochter auf? Die mangelhafte Loslösung muss irgendwie mit Verlustängsten zu tun haben. Sollte es sich aber bei dieser neuerlichen Anhänglich nur um einen zeitweiligen Zustand handeln, dann dürfte es sich jetzt um die Wiederannährungskrise handeln, die etwas mit der Selbstwerdung des Kindes zu tun hat und spontan abklingt (s. Stichwort: gezielter Suchlauf). Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.01.2010