Lieber dr posth,unser Sohn ,23 monate,forumsgerecht erzogen, wird weiterhin gestillt,trotzt seit einigen Monaten zunehmend,lässt sich jedoch zunehmend
auf Absprachen ein,zb. Wenn wir eine frische Windel gemacht haben, spielen wir nachlaufen etc.solche wenn- dann Vereinbarungen klappen häufig.Nun freuen wir uns darüber,fragen uns aber, ob es gut ist, den Alltag mit wenn-dann Vereinbarungen zu gestalten!unterbinden wir damit seinen trotz? Ist das schlecht für sein selbst? Zudem nimmt gerade sein aggressives Verhalten zu,er haut dann zwickt uns ins Gesicht.auf induktion reagiert er berührt und macht große Augen, Macht dann Ei und tröstet mit Küssen.denken Sie das ist im Rahmen der normalen aggressiven Entwicklung ? Wann ist es eine erschwerte LL?Ich schätze ihre Meinung sehr und habe mich (trotzdem) für das LZS entschieden.Vater präsent und geliebt, darf alle Bereiche übernehmen,auch einschlafen.Danke für ihre wertgeschätzte Arbeit.s
von
Sandrinasandrina
am 20.01.2014, 07:26
Antwort auf:
Wenn dann vereinbarungen
Hallo, Wenn-dann-Regeln sind Teil unseres menschlichen Denksystems. Ursächliches Denken und Folge-Denken sind die ersten Bestandteile unserer Weltvorstellung. Ohne dieses Verständnis könnten wir weder auf gemeinschafltiche Weise praktisch Agieren noch analytisch Denken. Insofern bereiten solche Regelprinzipien jedes Kind auf das Leben vor. Eine Folge oder Konsequenz kann gut oder schlecht sein. So kommen auch erste Bewertungskriterien zustande. Eine gute Konsequenz animiert für ein Weitermachen in diese Richtung, eine negtive hemmt die fortgesetzte Ausführung. Das Prinzip funktioniert aber nur, wenn die Konsequenz etwas mit der Ursache zu tun hat. Einfaches Bestrafen mit Entzug von etwas Liebgewonnem gehört nicht dazu und ist daher auch keine Empfehlung. Simples Verhindern oder Wegnehmen ist nur dann erlaubt, wenn jemand oder etwas geschützt werden muss. Also alles das ist Teil des Regelprinzips und stellt sich damit gegen einfaches Grenzensetzen.
Aggression gehört jetzt zum Alter und unterstützt den Trotz. Dabei zeigen sich natürlich wieder deutliche Veranlagungen. Die Aggression zur Ausführung von Induktion zu nutzen ist richtig. Denn auch hier geht es um Ursache und Folge. Die Ursache ist die Aggression des Kindes (die allerdings selbst wieder eine Ursache hat), die Folge die Verletzung des Anderen. Das erprobt das Kind (hauptsächlich auf sicherem Terrain bei seine Bezugspersonen), um zu erfahren, welche Folge das hat. Die Induktion signalsiert a) das die Folge eine ungünstige ist (damit hemmende Wirkung ausübt) und b) eine Möglichkeit zur Wiedergutmachung bietet (zunächst noch als einfachstes Konstrukt). Das Bedürfnis nach Wiedergutmachung ist in diesem Alter neu und entspringt der jetzt entwickelten Fähigkeit zur Empathie. Die Richtigkeit dieses Vorgehens beweist Ihnen Ihr Sohn durch ganz richtiges Verhalten. Viele Grüße und danke für Ihr Lob. Und übrigens: Wenn der Vater eine gute Loslösung bietet, kann er das Langzeitstillen ja "überbieten".
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 21.01.2014
Antwort auf:
Wenn dann vereinbarungen
Noch ein PS. ein freundlicher Hinweis von mir auf das Posting, das auf Ihres folgt (also über Ihnen). Sie ersehen da, warum es ein Problem mit dem Langzeitstillen geben kann. Das heißt nicht, dass ich dagegen bin. Ich bin nur gehalten, mich auch um die Probleme zu kümmern, die aus einer Haltung erwachsen können. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 21.01.2014