Frage: welche anforderungen an 2,5 jährige ?

hallo, meine tochter wird im sommer 3 jahre alt und ist ein lebhaftes, aufgeschlossenes kind mit eigenem willen. seit diesem jahr geht sie in einen kindergarten für kinder ab 2,5 jahre bis ca.4 jahre. es ist eine gruppe von 15 kindern die von 2 nicht-erzieherinnen geleitet wird. der einstieg in den kindergarten war überhaupt kein problem, da meine tochter andere kinder liebt und sehr begeisterungsfähig ist. sie hat auch nie gefremdelt. natürlich hat sie auch ihren dickkopf und steckt wohl auch in der trotzphase. ich finde jedoch, dass sie völlig normal ist. sie spricht noch nicht so gut und oft unverständlich, aber es wird besser und ist in beobachtung (hörtest wurde gemacht). nun zu meiner frage: welche anforderungen kann man an ein 2,5 jahre altes kind stellen ? seit dem sie in dem kindergarten ist, bekomme ich nur negatives von einer (nicht)erzieherin zu hören. meine tochter sei wild, würde befehle nicht befolgen, bleibt nicht am tisch sitzen etc. ein beispiel: die kinder sollen mit wasserfarbe malen. es dürfen immer nur 5 kinder malen, die anderen müssen warten. meine tochter will aber nicht warten und bemalt sich stattdessen ihre hände. o.k., nicht gerade toll, aber kann ich von einem noch nicht mal 3 jahre alten kind sofort verlangen zu warten bis alle anderen fertig sind sind malen ? ist es nicht sinnvoller alle kinder mit buntstiften gleichzeitig malen zu lassen ? beim kinderturnen stellt sie sich auch mittlerweile an, wenn andere kinder vor ihr am trampolin anstehen. das hat sie gelernt. sie wird das mit der gruppeneinteilung beim wasserfarbenmalen auch lernen, aber muss ich es jetzt schon vorraussetzen ? können kinder in dem alter nicht auch für eine halbe stunde mal wild sein ? länger hält sie es sowieso nicht durch. irgendwann wird sie auch am frühstückstisch sitzenbleiben, aber soll ich sie jetzt schimpfen, wenn sie es nicht tut, obwohl jede menge spielzeug in sichtweite liegt und sie lieber spielen möchte ? wenn ein kind aufsteht, steht sie auch auf. dann müssen doch die nicht-erzieherinnen die kinder wieder hinsetzen, aber was soll ich da tun ? ich achte zu hause schon auf gewisse regeln, aber sie sollten doch auch altersgerecht sein. kann ich von einem kind mit 2,5 jahren das gleiche verlangen, wie von einem 4 jährigen kindergartenkind ? es macht mir wirklich sorgen, wenn ich mir die beschwerden der nicht-erzieherinnen anhören muss, da es mich so verunsichert und ich denke, meine tochter sei nicht altersgerecht entwickelt. ich fand ihre fröhliche, aufgeschlossene art und den eigenen willen (wenn es nicht gar zu doll wird) eigentlich ganz positiv. danke und liebe grüsse lia

Mitglied inaktiv - 29.03.2004, 13:30



Antwort auf: welche anforderungen an 2,5 jährige ?

Liebe Lia, wenn man solche kleinen altersgemischten, oder Hort- Gruppen gründet, muß man sich darüber klar sein, daß die Anforderungen an die Erzieherinnen, die eine solche Gruppe leiten sollen, hoch sind. Es gehört neben Erfahrung vor allem auch sehr viel entwicklungspsychologisches und pädagogisches Wissen dazu, diese Aufgabe verantwortungsvoll auszuüben. Mit den üblichen Kenntnissen über Verhalten von Kleinkndern kommt man nicht weit. Auch muß es so etwas wie eine Kontrolle der Erziehungstätigkeit, bzw. eine Supervision geben. Wahrscheinlich liegt hier das Problem bei der von Ihnen geschilderten Gruppe. Ihre Tochter zeichnet sich offenbar durch viel Selbstbewußtsein und Durchsetzungsfreudigkeit aus, was ihr von den Erzieherinnen als mangelnde Disziplin ausgelegt wird. Sie sollten mit den Erzieherinnen genau über das Thema reden und mit ihnen Strategien entwickeln, wie man gemeinsam an einer besseren sozialen Integration arbeiten kann. Die Persönlichkeit Ihrer Tochter darf dabei nicht "verbogen" werden, nur damit es im Kindergarten reibungsloser abläuft. Vielleicht ist ja das pädagogische Konzept für die Kleinen noch zu starr. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 30.03.2004



Antwort auf: welche anforderungen an 2,5 jährige ?

Hallo, mein Sohn ist 25 Monate und geht auch in einen Kindergarten, wo er sogar mit sechsjährigen zusammen ist. Der Sinn dabei ist laut Erzieherinnen, dass er sich irgendwann die Verhaltensweisen der Größeren automatisch abgucken wird, ohne dass viel geschimpft werden muss. Dort wird zwar auch versucht, dass er solange wie möglich mal am Tisch sitzen bleibt, aber nicht mit schimpfen. Ich finde die Beschwerde der NICHT-Erzieherin doch sehr bedenklich, vorallem unter den Hintergrund von normalem altersentsprechendem Verhalten. Ich kann an deinen Schilderungen jedenfalls nichts auffälliges entdecken. Viele Menschen, dei sich mit Kindern beschäftigen, haben meiner meinung nach, zu starke Vorstellungen davon ,wie sie ein Kind gerne hätten. Leider weicht das stark bvon der Realität, wie ein Kind nunmal ist, ab. Sprich doch mal mit den anderen Erzieherinnen oder bitte zum Elterngespräch, das es bei Euch doch hoffentlich gibt. Dort kannst Du Dir genau anhören, was die "Experten" zu Deinem Kind sagen und Du kannst auch in Ruhe darlegen, was Du über kleine Kinder weißt. Ich denke, Du liegst da nämlich eher richtig. Liebe Grüße Marina

Mitglied inaktiv - 29.03.2004, 19:47