Frage: Weiß nicht weiter

Hallo Herr Dr. Posth Bei unserem Sohn (7) steht derzeit die Diagnose "ADS" im Raum. Seine Logopädin riet mir, ihn testen zu lassen und homöopatisch zu unterstützen. (Der KIA meinte, man solle L. zuhause und im Unterricht filmen.) ER kann sich in den Unterrichtsstunden etc nicht konzentrieren, ist zappelig, unruhig, usw. Wir haben ihn dieses Jahr bewußt auf eine Montessori-Schule gegeben, weil die KiGa-Leitung ebenfalls ihre Bedenken für eine Regelschule geäußert hat. Auch dort ist L. zappelig, weint schnell, ist schnell überfordert. Unser SOhn hat u.E einen durchschnittlichen IQ. Liest bereits sehr gut, schreibt alle Buchstaben, schreibt Wörter, und kennt den Zahlenraum bis 100 - rechnet bis 20 sicher. Ich frage mich allerdings, ob die Wahl der Schule die richtige war, denn dort soll er eigenständig Lernen - z.Z sitzt er die Zeit lt seiner Lehrerin eher ab. Eigenständigkeit fällt ihm schwer. Wie kann ich ihm helfen? Ist die Schule richtig? Wohin kann ich mich wenden. Danke

Mitglied inaktiv - 12.11.2007, 12:04



Antwort auf: Weiß nicht weiter

Hallo, Anzeichen für ein ADHS sieht man in der Regel schon früher, also auch im Ki-ga, obwohl man zu diesem frühen Zeitpunkt die Diagnose -berechtigterweise- noch nicht gerne stellt. Aber bei diesen Anzeichen im Verhalten Ihres Sohnes hätte man Ihnen von einer Montessorie-Schule besser abgeraten. Das klingt vielleicht paradox, weil ja die Reformpädagogik eigentlich viel kind-zugewandter und anschaulicher ihren Lehrstoff anbietet. Das Problem bei der Reformpädagogik ist für diese Kinder aber die freie Unterrichtsgestaltung mit dem Prinzip der Selbstinitiative und dem stundenübergreifenden Arbeiten. Dem sind diese ADHS-gefährdeten, unruhigen, schlecht strukturierten Kinder nicht gewachsen. Sie versagen schnell, obwohl sie gar nicht versagen müssten. Sie sind also besser in einer gut geführten normalen Grundschule aufgehoben. Vielleicht lässt sich Ihr Sohn ja noch umschulen. Wenn er schon als normal begabt getestet ist, wäre für sie im nächsten Schritt die Besprechung mit einem Sozialpädiatrischen Zentrum angesagt, damit Sie fachkompetent in den weiteren Fragen beraten werden. Dort können dann die "berühmten" Fragebögen ausgefüllt werden. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.11.2007