Frage: Weinen beim Abschied

Lb Dr. Posth,Sohn (24M) seit fast 3 Mon bei TM.Nach 3 Wo erste,kurze Trennung.Bei Abschied nicht geweint,bei Rückkehr schon.Seitdem JEDEN Morgen Weinen beim Abschied,auch bei Rückkehr.Beruhigt sich laut TM nach weniger als 1 Min.Spielt mit anderen Kindern,isst gut,ist aber nicht vollends entspannt.TM meint,dass sie noch kein Kind erlebt hätte,dass anfangs bei Abschied nicht geweint hätte,das gebe sich schon,sieht Fortschritte in ihrem Alltag mit ihm. Aber setze ich so nicht sein Vertrauen aufs Spiel?Zu Hause jetzt anhänglicher,weinerlicher.Dass er sich mit dem Abschied so schwer tut, läge laut TM an mir.Verabschiede mich schnell,fühle mich aber elend.Das beständige Weinen erscheint mir einfach nicht richtig.Würde ihn am liebsten rausnehmen.TM meint,dass er später dann erst recht Probleme mit Trennungen haben würde.Dass ich noch einmal mit dableibe,hält sie nicht für gut.Haben Sie einen Rat?Danke!Mievoe

von Mivoe am 28.01.2013, 07:29



Antwort auf: Weinen beim Abschied

Hallo, an der Aussage der TM, dass nahezu jedes Kleinkind beim Abschied von der Mutter weint, sagt Ihnen doch nur, dass eigentlich alle psychisch gesunden Kinder umglücklich sind, wenn ihre Mutter sie verlässt. Was die TM nicht verstehen will ist, dass sie selbst für alle diese Kinder zunächst einmal eine fremde Person ist und dass erst einmal ein Gewöhnungsprozess stattfinden muss, durch den das Kind Vertrauen und Vertrautheit im Umgang mit der fremden Person entwickeln kann. Solange das nicht geschehen ist, weint das Kind beim Abschied und auch bei der Wiederbelebung des Schmerzes, wenn die Mutter zurückkommt. Ist die Mutter aber erst einmal weg, passt sich das Kind an, weil es spürt, keine Chance zur Gegenwehr zu haben, wobei einige, sehr temperamentvolle Kinder durchaus eine Zeit lang heftig rebellieren. Die neuen Verhaltensmerkmale Ihres Sohnes zu Hause sind typische Belastungenzeichen auf unphysiologische Trennungen. Sie müssen also entscheiden, ob Sie sanfte Ablösung (s. gezielter Suchlauf) doch noch durchsetzen wollen, oder Ihren Sohn tatsächlich erst einmal wieder zu Hause lassen. Dass er später sich dann schlechter von Ihnen trennen kann, ist falsch. Je mehr Vertrauen die Kinder in ihre Eltern haben, desto leichter können sie sich von ihnen trennen (wenn sie reif genug sind). Und das den Müttern der Vorwurf gemacht wird, sie könnten sich nicht von ihnen Kindern trennen, ist eine weit verbreitete Falschbehauptung. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 29.01.2013



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