Frage: Wehgetan

Hallo Dr. Posth und alle anderen !! Ich würde gerne mal wissen ob das Verhalten "normal" ist.... Wenn meine Tochter (1,5 J.) z.B. auf den Mund gefallen ist (Lippe blutet) und ich sie hoch nehme, atmet sie erst wieder wenn ich sie anpuste oder feste an mich presse (anpusten geht schneller) meistens windet sie sich und ist am Körper total angespannt bis das normale Atmen wieder eintritt - dann auch erst folgt der erste richtige Schrei. Daraufhin beruhigt sie sich allerdings relativ schnell wieder. Ist das ein normales Verhalten ?? Was kann ich sonst für meine Tochter tun ?? Ich habe das Gefühl sie ist in dem Moment total verzweifelt und weiss gar nicht wie ihr vor schmerz geschieht !! Vielen Dank für ihre Antwort Sylvie

Mitglied inaktiv - 06.11.2003, 14:17



Antwort auf: Wehgetan

Liebe Sylvie, das, was Sie an Ihrer Tochter erkennen und beschreiben, ist die "Schreckohnmacht". Im klinischen Sprachgebrauch ist das eine vasovagale Synkope. Das Schreckgefühl bekommt im Gehirn (Hypothalamus) Anschluß an das vegetative Nervensystem, welches Atmung, Herzschlag und Blutgefäße, aber auch den Muskeltonus reflektorisch beeinflußt. Dabei spielt auch die Schmerzwahrnehmung eine große Rolle. Auf jeden Fall kommen alle Kinder über kurz oder lang wieder. Dauert die Sauerstoffdrosselung für das Gehirn zu lange, kann es sogar zu einem tonischen Krampfanfall kommen. Das, was Sie machen, ist vollkommen richtig. Anpusten, vorsichtig Rütteln, mit kaltem Wasser bespritzen, etc., alles hat die gewünschte Wirkung. Später verliert sich das Erscheinungsbild von selbst. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.11.2003



Antwort auf: Wehgetan

vielen Dank - sie haben mich jetzt doch sehr beruhigt !!

Mitglied inaktiv - 08.11.2003, 14:43