Hallo, wir haben einen 7 Monate alten Sohn. Er ist ein temperamentvolles und aufgewecktes Baby. Jedoch kommt es manchmal vor, dass er sich während eines Schreianfalls ständig nach hinten durchbiegt (also von mir weg drückt), dabei lässt er sich kaum beruhigen und steigert sich richtig in das Schreien hinein. Es lässt sich dabei kein Grund eruieren, meist wohl einfach Müdigkeit. Ich bin eine sehr liebevolle und fürsorgliche Mutter und trage ihn auch viel herum. Beim Tragen zeigt er teilweise ein ähnlich komisches Verhalten: er lässt die Arme einfach runterbaumeln, anstatt sich an mir festzuhalten. Nur wenn er vor etwas Angst hat, klammert er sich an mich.
Schmusen kann man mit ihm selten, er mag keine Küsse. Ansonsten sucht er mich ständig, wenn sein Vater ihn herumträgt und lacht mir sehr viel zu. Oder wenn er mich sonst sieht lacht er immer gleich.
Mich interessiert es nun, ob Sie mir eine Erklärung für das Wegstossen beim Schreien geben können. Ich lasse ihn nie schreien, auch wenn er sich wegstösst, halte ich ihn einfach ruhig auf dem Arm. Sollte ich mich anders verhalten? Was raten Sie mir und warum verhält er sich so?
Vielen Dank und entschuldigen Sie den etwas zu lang geratenen Text!
Viele Grüsse aus der Schweiz!
Mitglied inaktiv - 24.11.2002, 19:19
Antwort auf:
wegstossen beim Schreien
Liebe Enya, das Wegstoßen ist Affekt und bedeutet soviel wie "Laß mich in Ruhe". Es ist also ein frühe Form von Wut. Entweder Sie ignorieren das Verhalten, oder Sie legen ihn tatsächlich einen Moment ab, bis er sich beruhigt und wieder anschmiegen möchte. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 27.11.2002
Antwort auf:
wegstossen beim Schreien
Hallo Enya!
Meine Tochter war auch so!Und noch heute ist es so geblieben,daß sie sich auf unserem Arm wegstößt wenn sie schreit oder frustriert ist!Mittlerweile ist sie 19 Monate alt.
Das hat absolut nichts damit zu tun,daß die Kinder keinen Trost wollen oder weniger anhänglich sind oder Dich als Mutter mitsamzt Qualifikation ablehnen.
Es gibt nur eben Menschen,die wollen ganz einfach nicht ständig schmusen und kuscheln und getröstet werden.
Mittlerweile kommt meine Maus am Nachmittag so um 17h regelmäßig von alleine zu mir mit einem Buch und klettert auf meinen Schoß und will Buch gucken.Dabei lehnt sie sich in meinen Arm,den Nucki im Mund - das ist dann ihre Kuschelstunde und ich habe es angenommen.So genießen wir es beide und ich erwarte auch nicht von ihr,daß sie mit mir schmust wenn ich es gerade will.Zwischendurch schnappe ich sie mir einfach mal im Spiel und knutsche sie regelrecht ab,und sie kreischt vor Lachen dann.Wenn sie schreit und weint,dann nehme ich sie erst hoch und wenn sie sich wehrt,dann stelle ich sie wieder hin.Meist will sie dann von alleine wieder hoch.Aber diese Reaktion hat sie nur,wenn sie gefrustet ist oder eben müde!Dein Sohn wird wohl auch gerade mitten im Frust stecken oder müde sein,wenn er so reagiert.
Ansonsten lacht er dich doch an und fühlt sich wohl!
Ich habe ganz deutlich erkannt,daß meine Tochter ein so ernormes Vertrauen in uns hat,daß sie ein Beschmusen gar nicht braucht.Sie weiß,wir sind immer da für sie und kuscheln kommen kann sie auch jederzeit.Das Wissen brauchte ich weil ich seit 2 Monaten wieder voll arbeite und sie gerne von den Großeltern betreut wird.
Dein Sohn hat einfach Selbstbewußtsein!
Sieh es mal so!
Ich hoffe,ich liege richtig damit!
LG Jamu
Mitglied inaktiv - 25.11.2002, 11:48