Frage: was tun bei wutanfall in der stadt?

guten tag, meine zweijährige tochter steckt seit kurzem mitten in der sog. trotzphase. im großen und ganzen komme ich ganz gut damit klar, aber schwierig wird es in der stadt, wenn wir z.b. einkaufen wollen o.ä. sie bleibt dann stehen, setzt sich auf den gehweg und ist nicht dazu zu bewegen, weiterzugehen. gleichzeitig schreit sie wie am spieß, die intensität richtet sich dabei nach dem "auslöser" des wutanfalles, der für mich nicht immer klar erkennbar ist. vielleicht wäre es nicht so kompliziert, wenn ich nicht meine jüngste tochter (9mon.) im kinderwagen dabei hätte. ich vermeide es, längere strecken zurückzulegen (ich habe natürlich ein kiddyboard dabei), aber selbst kleinere entfernungen von zu hause können ewig weit erscheinen, wenn man ein kind hinter sich herziehen muß, denn ansonsten würde ich nie dort ankommen. was macht man denn nun in einer solchen situation? ich kann meine tochter ja schlecht alleine zurücklassen. ruhiges sprechen bringt übrigens leider gar nichts, sie läßt sich auch kaum überzeugen, wenigstens auf das kiddyboard zu steigen, welches sie ohne wutanfall immer sehr gerne benutzt. tragen kann ich sie ja aus genannten umständen sowieso nicht, möchte ich auch nicht. für anregungen, auch von anderen mamis, wäre ich sehr dankbar. viele grüsse

Mitglied inaktiv - 07.01.2004, 14:53



Antwort auf: was tun bei wutanfall in der stadt?

Liebe Kerstin, solche Situationen sind ja prototypisch und fast schon wieder etwas witzig. Über den Umgang mit Trotz können Sie in meinem Langtext über das emotionale Bewußtsein, link oben rechts, eine ganze Menge Anregungen finden. Es ist immer schwierig, hier im Einzelfall eine genaue Empfehlung abzugeben. Die meisten Lösungen ergeben sich aus der Situation direkt. Aber ich will mich auch nicht drücken. Die erste Frage ist immer die, ob es nicht Möglichkeiten gibt, Ihre ältere Tocher während des Einkaufs besser zu unterhalten oder woanders betreuen zu lassen. Geht das nicht, kann man ihr eine kleine Aufgabe während des Einkaufs geben. Man könnte sie ablenken oder locken mit etwas, das sie im nächsten Kaufhaus unternehmen darf. Neben der Vermeidung sind aber auch Reaktionen von Ihnen wichtig, welche mit energischen Einreden und Schimpfen beginnen und mit dem kompletten Rückzug nach Hause enden. Es gibt Situationen, die sind emotional derart verfahren, daß man sein Vorhaben abbrechen muß. Was sich sicherlich nicht empfiehlt, was aber häufig angewandt wird, ist die vorsorgliche Belohnung. D.h. man gibt seinem Kind ein Eis in die Hand oder ein Tüte Gummibärchen und das Kind ist still. Abgesehen einmal von den ernährungsphysiologischen Bedenken ist es auch vom psychologischen Standpunkt her problematisch, sich die Genügsamkeit und Toleranz seines Kindes mit einem Lohn zu erkaufen, der letztlich für ein Nichts gegeben wird. Damit wird das Lohnprinzip seiner eigentlichen Wirkung beraubt und zum reinen "Stillmachen" verbraucht. Das Kind entwickelt hierzu nur eine Gewohnheit, eine Stärkung seines Selbst erfährt es nicht. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.01.2004



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