Frage: Was soll ich noch tun??? Teil2

weil ich nicht ernst genommen wurde. Viele sagen mir, Klapse sind keine Schläge, und ich würde's übertreiben. Ich bin der Meinung ob Schläge oder Klapse, sie sollen das Kind demütigen und schmerzen, deshalb gibt's bei uns so was: Auf keinen Fall! Die Oma hat nun( hat die Kinder ca. 2.Wo./2h) gestanden, dass sie die Kleinen regelmäßig klapst, und sie desh. prima bei ihr folgen. Da wurde mir klar, warum die Kinder sich seit neuestem nicht mehr so freuen, wenn sie kommt, sie werden Angst haben, oder? Ich habe mehrf.und ganz klar gesagt, dass ich jegl. Gewalt und Einschütterung an Kindern ablehne. Unsere Fam. ist sich sicher, dass ich überempfl. sei und unsern Sohn nie in den Griff bekommen werde. Wie energisch muss ich noch gegen diese Erziehungsmaßnahmen werden? Bald kracht's mit der Oma, die sonst sehr lieb zu ihnen ist und ja auch sehr mag. Aber so nicht! Wie kann ich sie endlich überzeugen? Meinen Sie, ich mach alles richtig bei meinem Sohn? Was kann ich noch tun? Vie. h.D. LG

Mitglied inaktiv - 19.12.2005, 11:37



Antwort auf: Was soll ich noch tun??? Teil2

Hallo, natürlich wäre es gut, wenn Sie meine Langtexte über das emotionale Bewußtsein, link oben links, der besagten Großmutter zu lesen gäben oder den Inhalt nach Eigenstudium mit ihr besprächen. Aber ich möchte Ihnen auch etwas direkt sagen. Sie haben vollkommen Recht mit Ihrer Einstellung zur Gewaltanwendung gegen Kinder, und ich kann Sie nur darin unterstützen, die eigenen schlimmen Erinnerungen an die Kindheit zum Anlaß zu nehmen, diese Praktiken auf keine Fall zu wiederholen. Neuerdings ist übrigens auch die Gesetzeslage auf Ihrer Seite. Jegliche Gewaltanwendung gegen Kinder, auch "Klapse" zählen dazu und auch Lieblosikgeit und Demütigung, sind in Deutschland offiziell verboten. Das gilt auch für Großmütter! Die Erziehung mit Schlägen und schwerwiegenden Strafen ist Ausdruck einer "schwarzen Pädagogik". Daß die Kinder darauf "ansprechen" ist allein Ausdruck der Angst. Angst ist aber ein schlechter Lehrmeister. Die Kinder lernen nur ein gezieltes Ausweichverhalten (das natürlich auch zur Anpassung führt)und sie schmieden, wenn sie älter sind, Rachepläne, denn erlittene Schmach fordert in der menschlichen Vorstellungswelt Vergeltung, um das Selbstbewußtsein wiederherzustellen. Die wird aber oft nicht am Verursacher vollzogen, wegen weiter bestehender Angst, sondern an anderen Menschen, die schwächer sind und sich dafür irgendwie eigenen. Die Weltgeschichte ist übervoll von solchen Verläufen. Kurz zu Ihren beiden Kindern. Zweieiige Zwilinge sind nur gleichaltrige Geschwister. Sie können vollkommen verschieden sein, also nicht nur geschlechtlich. Ihr Sohn hat offenbar Selbstbehauptungsprobleme und trotz fortgesetzt im sinne eines oppositionellen Verhaltens. Das hat in der Regel etwas mit der Loslösung zu tun und dem zu schwachen Loslösungsvorbild. Was ist denn mit dem Vater?? Wie steht der eigentlich zu den Vorgängen in der Familie? Für Ihre Tochter scheint es einfacher zu sein, aber Ihr Sohn gerät zum Sündenbock. Vielleicht schreiben Sie mir noch einmal etwas über diese Konstellation. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 20.12.2005