Frage: Was sagen Sie dazu?

Hallo!Waren nun zum 1.Mal 3 Tage in Spielgruppe.Würde gern wissen,was Sie dazu sagen:Pädagogin(=P) verweigert meiner tochter(2) die Hand,weil 2 andere Kinder an ihrer Hand laufen wollten,bzw. eines weinte,was natürlich ein grund ist.doch meine tochter weinte dann auch,zumal sie schon als erstes P nach der hand fragte,bereits länger wartete,dann abgewiesen wurde,auch mit der begründung,dass ich ja noch dabei bin.P fragte dann:bist jetzt sauer,ich glaube aber,tochter war traurig u. verletzt.seitdem geht sie nicht mehr so auf die P zu.Ich dachte aber,dass genau das,gerade bei uns (ohne kontakt zum kv)sehr wichtig für das gelingen der loslösung wäre,auch damit die fremdbetreuung klappt.bitte sagen sie,wie schlimm dieses verhalten zu bewerten ist.mir hat es auch weh getan,zu sehen,wie meine kleine dann traurig war,weiß aber nicht,ob ich es thematisieren sollte,da ich nicht unnötig stressen will.auch sprüche:welt ist hart oder:du läufst ja nich mal,wenn meine tochter nach P's Hand fragt!OK?

Mitglied inaktiv - 11.09.2006, 14:00



Antwort auf: Was sagen Sie dazu?

Hallo, schon richtig, daß die Welt und das Leben hart sind. Aber Härte zu erträgen lernt ein Kind nicht durch Enttäuschung und Ablehnung, sondern nur das deren Gegenteil, nämlich Vertrauen und Angenommensein. Sicher war die Pädagogin im Konflikt, als drei Kinder gleichzeit an ihre Hand wollten. Aber sie hat den Konflikt nicht gut gelöst. Sie hätte z.B. die Kinder darauf hinweisen können, daß sie keine drei Hände hat, und dann die Kinder fragen sollen, was sie nun machen soll. Oder sie hätte sich zum dem weinenden Kind herunter begeben können und dieses erst einmal trösten, um dann die Handfrage mit den drei Kindern zu klären. Notfalls hätte sie auch ein Kind dadurch aufwerten können, daß dieses irgendetwas "Wichtiges" tragen dürfte, usw. Pädagogik erzwingt eben viel Phantasie! Einem Kind die Hand zu verweigern ist die schlechteste Lösung, weil es von diesem Kind einsicht verlangt, die es noch nicht haben kann. Da sie mit der Loslösungsfrage Recht haben, sollte die Erzieherin versuchen, ihren Fehler wieder auszugleichen. Vielleicht kommt sie Sie ja einmal zu Hause besuchen. Laden Sie sie zu Kaffee und Kuchen ein. Ihre Tochter ist natürlich dabei. Das wirkt oft Wunder. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.09.2006