Frage: Was muss sie können mit knapp 3 Jahren + überreizt

Hallo, meine Tochter wird in 2 Monaten 3 Jahre alt + geht vormittags in den Kiga.Ich möchte, das sie sich früh alleine an-und auszieht (einfache Sachen wie Pulli, Jogginghose etc.), alleine isst + klein auf Toilette geht. Ist das zuviel verlangt? Durch unser Baby (Stillen, etc.) bin ich halt nicht soviel für sie da, möchte aber auch zur Selbständigkeit erziehen. Sie macht das auch, aber nach dem Essen wenn es ums Fertigmachen für Kiga geht macht sie mich schier wahnsinnig mit trödeln und Nicht-Hören. Fordert Sie so Ihre Aufmerksamkeit ein? Wie kann ich dem entgegenwirken? Noch eine wichtige Frage: Sie steht um 7 auf, geht dann von 8.45 bis ca. 12,30 in den Kiga, macht keinen Mittagsschlaf und geht um ca. 19.30 ins Bett. Am Nachmittag ist sie müde, will aber nicht schlafen und heult fast täglich 30-45 Minuten und ist garstig. Wie kann ich Ihr und mir da helfen? Sie tut mir leid, aber sie ist sooo grantig + zerstört meine Geduld + Nerven das ich fast ungerecht werde. Danke Marion

Mitglied inaktiv - 11.09.2006, 11:11



Antwort auf: Was muss sie können mit knapp 3 Jahren + überreizt

Liebe Marion, mit einem Kindergartenkind und einem Baby zu Hause durchleben Sie eine höchst anstrengende Phase. Völlig verständlich, daß einem da die Nerven schon mal blank liegen. Zugleich vollziehen Sie ja auch einen Rund-um-die-Uhr-Job, so daß Ihnen auch noch Schlaf fehlt. Die Kunst besteht jetzt darin, nicht ungerecht zu seinen Kindern zu sein. Das ist leichter gesagt als getan. Aber es ist wichtig, daß man sich das immer wieder aufsagt. Abends und an den Wochenenden brauchen Sie unbedingt Unterstützung und auch stundenweise Ablösung, so daß Sie sich regenerieren können (Familie, Vater!!). Ich denke, eine Teil der Unzufriedenheit Ihrer 3jährigen hängt mit diesen Dingen zusammen. Allzu viel Selbständigkeit jetzt zu verlangen, wird sie selbst, wenigstens im Moment, als Benachteiligung empfinden, da für das Baby andererseits alles getan wird. Sie müssen also eine gewisse Nachsicht mit ihr üben. Das wird natürlich schell vorüber gehen, denn wenn Ihre Tochter das ausgekostet hat, wird sie schnell wieder "die Große" sein wollen. Viele Grüße und viel Kraft

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.09.2006