Frage: Was meinen Sie mit schwierigen Verhaltensweisen?

L. Herr Posth Was meinen Sie mit SCHWIERIGE VERHALTENSWEISEN? Nimmt ein Baby mit 4 W. mehr Schaden wenn es alleine schreit als ein 9 M. altes? Wie ist das, wenn unser Baby aus Hunger schrie und ich noch schnell die Hände waschen ging? Da verging gut eine Minute oder mehr. und das oft vor dem stillen. In der Nacht bei uns im EZ, aber etwa 1 Meter vom Bett. Anfangs war ich so müde, dass ich nicht bei jammern von ihm erwachte sondern erst wenn er richtig schrie. Auch schädlich? Wenn das trösten nicht gelingt und das Baby weiterschreit, wie ist es dann? Jetzt ist er 13M., aufgeweckt, entdeckungsfreudig, hat gefremdet, jetzt anfangs anhänglich wenn Fremde mit ihm sprechen, dann taut er auf. Wenn er spielt krabbelt er zwischendurch auf meinen Schoss. Wenn der Papa nach Hause kommt, ist der aber fast wichtiger und will sofort mit ihm spielen.(normal?) Wenn wir zu dritt spielen, ist er mal mehr Papa orientiert, mal mehr Mama. Getragen wird er lieber von mir. Trotzdem sichere Bindung?V.D.

von Sunneschyn am 25.07.2011, 12:12



Antwort auf: Was meinen Sie mit schwierigen Verhaltensweisen?

Hallo, mit 13 Monaten geht Ihr Sohn über in die Loslösungsphase (s. gezielter Suchlauf). Da ist der Vater dann in manchen Dingen wichtiger als die Mutter. Aber das ist vollkommen normal und gerade eine Zeichen von sicherer Bindung und nicht umgekehrt. Was das Schreien angeht, kann ich immer nur betonen, dass das Ergebnis am Ende des 1. Lebensjahres als sichere oder unsichere Bindung ein Gesamteffekt von negativem Stress und positiven Bindungsangeboten ist. Je höher die positiven Bindungsangebote in Form von Einfühlsamkeit, Zuwendung, Zuverlässigkeit und Geborgenheit sind, desto weniger bedeutsam ist die Schreidauer im Einzelnen. Allerdings darf das Schreien nie als Erziehungsstrument zweckentfremdet werden. Denn dann gibt es doch Absolutheiten mit seelischen Schäden. Dies als Ergänzung zur 1. Antwort. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 29.07.2011