Guten Tag.
Unser Mädchen (2J2M, Einzelkind, wenig Kontakt zu anderen) ist immer bei mir und meinem Mann. Sie ist liebevoll, phantasievoll, fröhlich, spricht sehr gut. Aber sie hat schon immer wahnsinnige Angst vor Fremden, mehr noch vor Männern. Wenn sie Fremde in der Ferne sieht, bleibt sie versteinert stehen, will nicht weitergehen. Wenn jemand näher kommt, läuft sie zu mir und sagt "Mama tragen". Wenn sie auf meinem Arm ist und jemand spricht uns an, fängt sie vor Angst laut an zu weinen und hört erst auf, wenn derjenige aus dem Blickfeld verschwindet. Sie spricht dann tagelang darüber, dass sie geweint hat. Vor den Opas und dem Onkel hat sie leider auch Angst. Ich habe den Eindruck man gibt mir die Schuld, aber ich will sie nicht zwingen. Aus gesundheitlichen Gründen waren wir bisher wenig unter Menschen oder Kindern. Ist das Verhalten noch normal und was kann ich tun damit es besser wird? + Finde keinen Kindergarten, wo man bei der Eingewöhnung länger dabei bleiben darf!
Danke!!
von
sternchen-12
am 24.06.2013, 07:12
Antwort auf:
Was kann ich gegen diese Angst vor Fremden tun?
Hallo, um zu erkennen, ob an dieser Fremdenfurcht oder auch nur Fremdenscheu (s. gezielter Suchlauf) Charakteranlage, falscher Umgang mit Fremdeln oder zu geringe Gewöhnung an fremde Personen steckt, mussman die ganze bisherige Entwicklung kennen. Die Laienvorstellung aber, dass eine Kind generell dann keine Angst vor fremden Menschen, wenn es nur frühzeitig an diese gewöhnt werde, stimmt so nicht. Allenfalls erreicht man auf diese Weise ein vermeidendes Verhalten beim Kind, das dann neue Risiken birgt.
Was Sie jetzt machen können ist Folgendes: Meiden Sie keine fremden Personen und "Menschenmengen", halten Sie Ihre Tochter auf dem Arm und machen Sie alles wie gewohnt, aber beruhigen Sie ihre Tochter mit passenden Worten und zeigen Sie ihr, dass an dem Kontakt nicht Gefährliches ist. Alles, was sie aber noch nicht an Kontakt wünscht, drängen Sie ihr bitte nicht auf, auch wenn andere Erwachsene sich darüber mokieren. Ihr Tochter braucht Sie oder ihren Vater als sichere Basis für die Überwindung ihrer Angst vor möglicher Gefährlichkeit einer anderen erwachsenen Person. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 25.06.2013