Frage: Warum brauchen Babys soviel Körperkontakt?

Guten Tag Folgende Angaben zum Schlafverhalten unserer Tochter (10 M alt): Sie schläft meist tragend und schaukelnd am Arm meines Mannes ein. Wenn er sie ins Bett legt (sie schläft zwischen uns), erwacht sie meist wieder. Dann lege ich sie noch an, wobei sie lange an der Brust nuckelt. Erst dann schläft sie tiefer und lässt sich hinlegen. Neuerdings gelingt das auch schwer, sie will einfach immer nuckeln (Schnuller nimmt sie nicht) und ich schaffe es oft nicht, sie neben mir hinzulegen. Fragen: 1. Warum fällt es Babys so schwer, direkt vom Körper neben die Mutter gelegt zu werden? Ich liege ja eh ganz nah. Händehalten, Streicheln, leise Singen hilft dann alles nichts. 2. Manchmal ist es auch so, dass sie trotz starker Anzeichen von Müdigkeit sich regelrecht wehrt gegen den Schlaf. Wie kann man sich das erklären? 3. Zuletzt: Sie ist sehr aufgeweckt und neugierig, sie robbt nur selten, krabbelt noch nicht, rutscht aber sitzend durch den Raum und erkundet alles. Ist das ok?

von edina am 05.12.2011, 09:34



Antwort auf: Warum brauchen Babys soviel Körperkontakt?

Hallo, Frage 3 ist am leichtesten zu beantworten. Es gibt ungefähr 5% aller Säugling, die das Krabbelstadium auslassen, aber trotzdem ganz noramel ans Laufen können. Meistens krabbeln sie dann später spielerisch. Frage 2 erliegt einem Irrtum. Kein Säugling wehrt sich gegen das Schlafen, warum auch. Er möchte schlafen, findet aber nicht in die dafür notwendige Entspannung. Der Übergang vom Wachsein zum Schlafen ist schwierig und erfordert gewisse Entspannungstechniken, wenn nicht die Müdigkeit einen umreißt. Vom Schlaf zum Wachsein ist es nicht viel besser. Viele Säuglinge und Kleinkinder jammern dann erste einmal ein bisschen und hängen auf dem Arm herum. Mit Sichwehren hat das nichts zu tun. Frage 1 berührt das Bedürfnis des kleinen Säuglings immer seine Mutter spüren zu wollen. Daneben liegen ist schon zuviel Distanz. Aber das trifft auch wieder nicht auf jeden Säugling zu. Aber das Ganze ist hauptsächlich nur eine Sache der Gewohnheit. Und was die Brust angeht, müssen Sie entscheiden, wielange Sie noch Stillen wollen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 08.12.2011