Sehr geehrter Herr Dr.Posth,
unser Kind ist jetzt gut 5 Jahre alt und micht stört nun zunehmend, daß sie pupst, rülpst, beim Essen (sie kaut mit geschlossenem Mund) ab und zu ihren Mund aufmacht, um uns alle an ihrem aktuellen Genuß teilhaben zu lassen, in der Nase bohrt oder ein Gespräch unterbricht. Daher begann ich, sie darauf hinzuweisen, daß z.B. Pupsen für andere unangenehm sei und sie solle doch mal versuchen, darauf zu achten, wann es passiere. Danach könnten wir beide überlegen, wie man das vor anderen vermeiden könnte. Sie war aber echt verzweifelt, weil sie sagte, das könne sie erst spüren, wenn es schon soweit sei und auch im Kindergarten hätten die erzieherinnen ihr gesagt, sie solle dazu vor die Tür gehen (!!!), das schaffe sie aber ehrlich nicht.
Ist es wirklich noch zu früh und von ihr zu viel abverlangt in meinen obigen Beispielen?
Viele Grüße und herzlichen Dank für Ihre Hilfe
Hildemama
Mitglied inaktiv - 25.05.2009, 09:57
Antwort auf:
wann kann Benimm-Erziehung beginnen?
Hallo, das Pupsen oder wie die Ärzte sagen, der Abgang von Winden, kann tatsächlich vom Kind erst "im letzten Moment" gemerkt werden. Das Unterdrücken ist dann sehr schwierig und führt zuweilen auch zu Bauchschmerzen. Die Frage ist, warum Ihre Tochter überhaupt so viele Gase im Gedärm hat. Davon könnte man sie -wenn auch mit etwas Aufwand- befreien. Dazu kommt eine Stuhlanalyse infrage, die von einem darauf spezialisierten labor durchgeführt wird (z.B. Mikroökologisches Labor in Herborn). Leider zahlen die Krankenkassen diese Untersuchung (Kyberstatus) nicht mehr. Für Kassenpatienten kostet sie ca. 48,50 €. Auch die darauf abgestimmte Therapie zahlt die KK seit Neuestem nicht mehr. Aber sie lohnt sich!
Das Präsentieren des zerkauten Essens im Mund machen nahezu alle Kinder irgendwann einmal in ihrem Leben. Gehen Sie gelassen darüber hinweg. So hört diese Unart am schnellsten auf. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 27.05.2009