Wann hat ein Kind genug Selbstbewusstsein?

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Wann hat ein Kind genug Selbstbewusstsein?

Lieber Dr. Posth, wann hat ein Kind genug Selbstbewusstsein? Meine Kinder, gerade 5J und Zwillinge 3J, wurden forums-gemäß erzogen, manchmal wohl aber etwas strenger. Der Große ist eher schüchtern u defensiv. Er muss erstmal eine zeitlang beobachten bevor er auftaut und mitmacht. Er hatte etwas Probleme mit dem Selbstbewusstsein, dies haben wir aber versucht zu stärken. Zu anderen Kindern ist er sehr offen, zu Erwachsenen erst etwas schüchtern, dann taut er auf und redet ganz normal mit ihnen. Vergleicht sich oft mit Brüdern, wer malt schöner, wer kriegt als erster Essen usw. Hat kleinere Aufgaben im Haus, die er zuverlässig+stolz erledigt. Geht alleine Kinder turnen, bestellt alleine beim Bäcker (ich vor der Tür), weint beim Spielen manchmal wenn er verliert (manchmal sagt er "Jetzt verliere ich mal eine Runde", dann geht es). Wie schätzen Sie sein Selbstbewusstsein ein? Ok so? Was können wir noch tun? Habe alles aus dem Suchlauf gelesen. Vielen Dank! Grüße phil

von phil19 am 05.09.2011, 07:59

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Antwort auf: Wann hat ein Kind genug Selbstbewusstsein?

Hallo, bei aller bindungsgemäßen Behandlung und Erziehung dürfen Sie nicht vergessen, dass Kinder auch charakterliche Veranlagungen haben. so gibt es Kinder, die vorsichtig und abwartend sind, also eher defensiv, und solche, die gleich auf alle Menschen zugehen, die ihnen sympathisch genug erscheinen. Ersteres ist noch kein Mangel an Selbstbewusstsein, sondern ein Verhaltensstrategie, die es sogar zu unterstützen gilt. Denn diese Kinder machen auch seltener enttäuschende Erfahrungen. Die Tatsache, dass er im Spiel mit seine kleineren Geschwistern ab und zu freiwillig verliert, weist Ihrem Sohn sogar relativ hohes Selbstbewusstsein aus. Das Sich-vergleichen unter Geschwistern gehört zum familiären Alltag. Als Eltern kann man nur darauf achten, solche Vergleiche nicht noch zu schüren, sondern immer nur geschickt zu relativieren. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.09.2011

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