Frage: Vom Papa zum Mamakind

Lieber Dr. Posth, unsere Tochter ist jetzt 10 monate alt. Da wir beide selbstständig tätig sind, teilen wir uns die Betreuung unserer Tochter auf. Wenn ich arbeite ist sie bei Oma (meiner Mutter) oder Papa, wenn mein Mann arbeitet ist sie bei mir. Seit ca. 3 Wochen ist sie plötzlich ganz stark auf mich fixiert. Ihren Papa ignoriert sie bzw. will zu mir, wenn er mit ihr spielen will. Ist das eine Phase? Sie war sonst immer auf uns beide fixiert? Teilweise bin ich auch mal über Nacht weg (Geschäftsreise). Das war bisher nie ein Problem. Seid ich abgestillt habe (ca. 2 Wochen) teilen mein Mann und ich uns auch die Nächte. Das klappt immer gut. Jetzt mache ich mir Sorgen, wenn ich mal wieder geschäftlich über Nacht weg bin. Kann unsere Tochter die Zeit, in der ich nicht dabin schon einschätzen? Wenn ich nicht da bin ist es kein Problem. Wenn ich wiederkomme, dann will zu keinem anderen mehr außer zu mir.

Mitglied inaktiv - 02.01.2007, 09:32



Antwort auf: Vom Papa zum Mamakind

Hallo, auch die Kinder, die von den Eltern wechselnd betreut werden, entwickeln eine Bindungspräferenz. Sie müssen das tun, um der so genannten Bindungsverwirrung (s. gezielter Suchlauf) zu entgehen. Im Falle Ihrer Tochter sind Sie als die Mutter offenbar die primäre Bezugsperson. Am Ende des 1. Lebensjahres kommt es nun schrittweise zur Loslösung (wieder gezielter Suchlauf und Langtext, Teil 3) und da werden die Kinder paradoxerweise erst einmal ganz anhänglich, so als ob sie sich vor der Loslösung fürchten. Haben sie sich dabei aber ihrer Bindungsicherheit rückversichert, dann kommt die Loslösung umso besser in Gang. D.h. das Verhalten Ihrer Tochter entsporicht einer natürliche Phase, die sich nach einigen Wochen langsam auflösen wird. Das setzt allerdings voraus, daß die Mutter diese Anhänglichkeit toleriert und (manchmal auch) erträgt. In dieser Zeit sollten Sie möglichst für Ihre Tochter verfügbar bleiben und das Geschäftliche auf danach verlegen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.01.2007



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