Frage: Viele Fragen

Hallo! Ich habe gleich mehrere Fragen an Sie. ;-) 1. Meine Tochter ist nun 17 Monate alt und ein Einzelkind. Sie ist sehr eifersüchtig, wenn mein Mann und ich kuscheln. Sie fängt dann an zu weinen und schiebt uns auseinander. Wie sollen wir damit umgehen? Bisher haben wir versucht, sie zu uns zu nehmen und zu dritt zu kuscheln. Manchmal klappt das, manchmal mag sie das aber auch nicht. 2. Meine Schwiegermutter meint, ich verwöhne die Kleine zu sehr. Das finde ich nicht. Gibt es ein "Alter" ab wann man aufpassen muss, ein Kind nicht zu sehr zu verwöhnen? Meine Tochter ist lieb und sehr pflegeleicht. 3. Meine Tochter hat ein Schnuffeltier, ein Schnuffeltuch und einen Schnuller zum Schlafen. Ich denke, das sind ihre Übergangsobjekte. Den Schnuller braucht sie nur nachts, das Schuffeltuch und das Schnuffeltier auch tagsüber. Ist das "in Ordnung", mehrere Übergangsobjekte zu haben? Außerdem wird jeder Teddy geknutscht, sogar die Dosen mit Katzenfutter beim Einkaufen bekommen Küsschen. :-) 4. Meine Tochter ist 1 Tag pro Woche bei meiner Mutter. Ich bringe sie morgens dorthin, spiele noch ein wenig mit Oma und meiner Tochter bis beide miteinander warm geworden sind, verabschiede mich dann und hole meine Tochter nachmittags wieder ab. Ich hatte gelesen, dass man sich nicht davonschleichen soll, sondern sich ordentlich verabschieden soll. Das gibt aber jedes Mal ein großes Geschrei, wenn ich gehe. Meine Mutter versichtert mir (und ich kann es sogar hören wenn ist das Haus verlasse), dass meine Tochter sich ganz schnell wieder beruhigt. Danach spielt sie die ganze Zeit fröhlich mit Oma, isst und macht auch ihr Mittagsschläfchen problemlos. Es bricht mir aber immoer das Herz, meine Tochter so weinen zu sehen/hören. Richte ich einen Schaden an? Viele Grüße von Noooki

Mitglied inaktiv - 03.05.2004, 14:25



Antwort auf: Viele Fragen

Hallo, Sie sollten sich mit Ihrer Mutter schon darauf verständigen, daß Sie und Ihr Mann die Erziehung Ihrer Tochter übernommen haben und kein anderer. Das alte Argument, ein Kind so früh nicht verwöhnen zu dürfen, stammt aus einer vergangenen Zeit. Emotionale Absicherung zu gewähren und den Gefühlen eines Kindes mit Respekt zu begegnen, hat absolut nichts mit Verwöhnen zu tun. Verwöhnen fängt dann an, wenn Sie Ihrer Tochter alle Aufgaben abnehmen oder alle Bedürfnisse permanent befriedigen. DaS Phänomen, das Kleinkinder es nicht gerne haben, wenn ihre Eltern Zärtlichkeiten austauschen, erkläre ich so, daß das Kleinkind in diesem Alter eine klare Aufgabenverteilung für seine Eltern vorsieht. Die Mutter steht für die Bindung, der Vater für die Loslösung. In der Zärtlichkeit gibt der Vater in den Augen seines Kindes die Vorbildrolle des autonomen Menschen auf und demonstriert selber Bindung. Das irritiert das Kind. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.05.2004