Verwöhnen?

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Verwöhnen?

Hallo Hr. Dr. Posth! Marie (3 Mon.) ist sehr anhängl. u. weint oft. Ich beschäftige mich daher viel mit ihr, was auch für mich selbstverständl. ist. Mein Umfeld meint ich verwöhne sie, da ich sie viel im TT trage. Auch das Einschlafen gestaltet sich oft als schwierig, ich bleibe solange bei ihr bis sie schläft (im Elternbett). Auch hier müsse ich mich dann nicht wundern, wenn sie nicht mehr ins eigene Bett will, sie würde ja an mir kleben. Kann man denn ein Baby "negativ" verwöhnen? Die Kleinen sind doch noch gar nicht berechnend, oder? Sie will auch immer noch eine Flasche vor dem Schlafen, sonst schläft sie nicht ein. Auch hier würde ich sie überfüttern! Sie schläft schon 8 Std. am Stück u. ich denke, sie tankt einfach nochmal für die Nacht auf - kann das sein? Ist es denn wirkl. so falsch was ich mache? Ich möchte, dass meine Tochter mir vertraut.Wenn ich jetzt schon nicht auf ihre Bedüfn. eingehe, wird sie mir doch nie richtig vertrauen, oder? Viele Grüße, Tanja

Mitglied inaktiv - 23.10.2006, 11:22

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Antwort auf: Verwöhnen?

Liebe Tanja, Sie haben vollkommen Recht, und es ist alles richtig, was Sie tun. Lassen Sie sich nicht von besserwisserischen Familienangehörigen in ihr Konzept hinein reden. Einen Säugling kann man tatsächlich nicht verwöhnen. Er wünscht nur die Befriedigung seiner Bedürfnisse und darauf hat er ein natürliches Recht. Ihn jedoch an für ihn richtige und angenehme Dinge zu gewöhnen ist Voraussetzung für sein seelisches Wohlbefinden. Deswegen reagiert er auf eine solche Zuwendung auch so positiv. Der natürliche Zweck der elterlichen Hingabe ist die Ausbildung einer Bindung, die so etwas ähnlich unter Menschen ist, wie die Prägung unter Tieren. Bindung und Prägung sind absolut notwendige Vorgänge, damit die Nachkommen seelisch und geistig gesund aufwachsen können. In meinem Langtext, link oben links erkläre ich, wie diese Zusammenhänge zu verstehen sind. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 25.10.2006

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