Frage: Vertrauen

Hallo Herr Dr. Posth, mein Mann hat vorletzten Abend vergessen, das Babyphon anzustellen, so dass wir unsere Maus (13,5 Monate) nachts bzw. morgens früh zur Flasche (gegen 6 Uhr) nicht gehört haben. Ihr Bett war ziemlich zerwühlt, so dass ich denke, sie war vielleicht auch zwischendurch wach. Wir können sie leider nur mit Babyphon hören, da unser Schlafzimmer eine Etage höher liegt (bei uns im Schlafzimmer wacht sie durch unsere Geräusche dauernd auf). Jetzt mache ich mir Gedanken, ob durch dieses Ereignis ihr Vertrauen in uns Schaden nehmen kann. Sonst ist so etwas noch nie vorgekommen und wird es auch nicht wieder - ich war ganz schön sauer!!! Habe mir vorgestellt, was das für ein Sch..gefühl ist, wenn man schreit und keiner kommt. Ich wäre froh, wenn sie mir sagen können, ob sie daran knabbert, wenn auch nur im Unterbewußtsein. Morgens früh war sie recht fröhlich und sehr knuddelig. Danke im Voraus, Anja mit Jana

Mitglied inaktiv - 27.04.2003, 13:08



Antwort auf: Vertrauen

Hallo, Ihre Fragestellung ist schon sehr berechtigt und an den Reaktionen, die dazu kommen, sieht man, wie engagiert die meisten Menschen doch sind, was solche Pannen angeht. D.h. man ist ja sehr im Zweifel, ob ein Vetrauens-Fehler nun große Auswirkungen haben könnte oder nicht, und je nach persönlicher Einstellung (wir sind ja die Erwachsenen) redet der eine sich das Problem klein, der andere scheint darin unter zu gehen. Bestimmt wird eine einziges solches Ereignis nicht die großen Auswirkungen haben, die man ihm in seiner Sorge zumißt, es sei denn, es handelt sich um eine sehr schwere "Fehlleistung", die ein Trauma und eine posttraumatische Belastungsstörung nach sich zieht (Mißhandlung, Mißbrauch, schwere Vernachlässigung, usw.). Aber die Sorge, die aufkommt, ist schon berechtigt und man sollte Lehren aus dem Geschehen ziehen und Konsequenzen. Noch ist das Unterwußtsein sicher nicht wirklich belastet, aber wenn das immer wieder auftritt, kommen schon Belastungen auf. Ändern Sie die Schlafsituation am besten so, daß in Zukunft solche Pannen nicht mehr auftreten können. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.04.2003



Antwort auf: Vertrauen

Hallöchen, sag mal meinst du jetzt nicht man kann es auch übertreiben? ich denke mal hätte sie wirklich geweint hättest du es auch gehört wei ldie zwerge immer lauter werden wenn was ist so kenne ich es von meiner Tochter. Sie hat auch bestimmt keinen Knacks bekommen bloß weil Mama vielleicht einmal nicht gekommen ist nun du weist ja auch nicht ob sie geweint hat. Di schreibst selber am Morgen war sie happy. Ist doch klar das sie mal nachts wach werden und auch sich bewegen. Also ehrlich solche Mütter.....*ggg* sicher wird jetzt deine Tochter eine Irre weil Mama einmal nicht gekommen ist. Manche haben Probleme......bzw. manche machen Probleme wo keine sind. Meinst du nicht man kann es auch übertreiben. Conny

Mitglied inaktiv - 27.04.2003, 14:08



Antwort auf: Vertrauen

Hallo Anja! Auch wenn es meine Vorrednerin etwas krass ausgedrückt hat - im Grunde stimme ich ihr zu. Ich denke, wir alle sind nur Menschen - auch Dein Partner - und so etwas mit dem Babyphon kann nun mal passieren. Da sich Deine Tochter am nächsten Morgen normal verhalten hat, hat sie diese Panne sicherlich auch nicht übermäßig traumatisiert. Ich denke, Kinder können durchaus lernen, mit solchen (wohlgemerkt!) gelegentlichen Frustrationen zu leben, sofern sie ansonsten in einem liebevollen, fürsorglichen Umfeld aufwachsen. Ich beobachte allerdings in meinem Umfeld oft eine genau entgegengesetzte Tendenz, die ich recht problematisch finde: Aus Angst davor, Fehler zu machen oder als schlechte Eltern zu gelten (vor wem auch immer), packen viele ihre Kinder in Watte, reden sich übertriebene Schuldgefühle ein oder machen ihren vermeintlich verantwortungslosen Partnern das Leben zur Hölle. Ich denke, ein solches angestrengtes und angespanntes Umfeld (sowie die damit verbundenen Schuldgefühle und überzogenen Selbstansprüche der Eltern) sind für ein Kind viel belastender als ein gelegentliches menschliches Versagen. Eltern dürfen (und müssen es meiner Meinung nach auch) unperfekt sein, sonst fühlen sich Kinder in ihrer eigenen Unperfektheit noch kleiner und bedeutungsloser. Interessantes zum Thema gibt es übrigens auch bei Remo Largo (Babyjahre, Kinderjahre) zu lesen, der eine (wie ich finde sehr treffende) Unterscheidung zwischen Geborgenheit und Zuwendung trifft. Das nur mal so als Denkanstoß... Nicole

Mitglied inaktiv - 27.04.2003, 14:25



Antwort auf: Vertrauen

hi anja! Im gegensatz zu meinen beiden vorschreiberinnen kann ich dich voll und ganz verstehen und finde deine sorgen auch nicht übertrieben! wir haben mal abends nico nicht gehört, weil das babyphon nicht funktioniert hat - ich wusste nicht, wie lange er geweint hat und hab mir große vorwürfe gemacht! jetzt probieren wir das babyphon wirklich jedesmal vorher aus! übertrieben??? mag vielleicht mancher denken, ist mir aber egal. wir haben eins, was über das stromnetz läuft - und das hat z.b. letztens im garten auch nicht funktioniert, aber zum glück hab ich`s da vorher ausprobiert! im garten würde ich ja auch nicht hören, falls nico weint! ich bin auch jemand, der sagt, dass es nicht vorkommen darf, dass man das babyphon vergisst... (zumindest wenn man das kind nicht auch anders hören kann). wenn deine kleine amnächsten morgen aber gut drauf war, wird es nicht schlimm gewesen sein! lg janet

Mitglied inaktiv - 27.04.2003, 16:35



Antwort auf: Vertrauen

Hi! Also ganz ehrlich: Man kann auch aus allem einen"psychischen Schaden"fürs Kind machen... Wichtig ist,das dein Kind ein"Urvertauen" zu dir hat und das hat es sicher,weil du sonst wenn du es hörst doch gleich reagierst,oder? WENN du jetzt MAL dein Kind nicht sofort hörst,sondern es eine Weile schreit,dann bedeutet das jetzt nicht automatisch,daß es einen Schaden davonträgt.Es sollte natürlich kein Dauerzustand sein,das ist klar... Was sollen denn Mamas von Zwillingen,Drillingen oder Kindern mit sehr kurzem Altersabstand machen??Sich zerteilen??Da kommt es sicher öfter mal vor,daß einer eben "warten" muß bis jemand kommt... Und: Ich denke man hört sein Kind wenn es RICHTIG schreit auch über mehrere Etagen... ;0) LG Tanja

Mitglied inaktiv - 27.04.2003, 16:39



Antwort auf: Vertrauen

Hallo an alle, Danke an Janet, dass du Verständnis für die Situation hast! Ich möchte eben mal sagen, dass wir uns keineswegs dauernd verbiegen und auch sonst recht normal sind (naja, bis auf die Macken, die wir alle so haben!). Aber die Nacht ging von abends 22.00 Uhr bis morgens um 8.00 Uhr - und das sind immerhin 10 Stunden! Und selbst wenn ich wach bin (und das war ich da nicht) kann ich noch nicht mal das Telefon oder die Türklingel über diese Entfernung hören. Unsere Maus hätte also Opern singen können - wir hätten sie nicht gehört!!! Und das über 10 !!! Stunden. Deswegen mache ich mir Sorgen. Wenn sie mal schreit und ich kann nicht sofort muß sie mit dem Frust klarkommen. Aber doch nicht so lange, dafür muß man schon 20linge haben. Ich merke, dass ich anfange, mich in Schwung zu schreiben, und deswegen höre ich jetzt lieber auf. Trotzdem Danke für die Rückmeldungen. LG, Anja

Mitglied inaktiv - 28.04.2003, 11:37



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