hallo
Unser Sohn 9mo.verhält sich seit 3wo komisch.wenn er bei Oma ist,möchte er nichtmehr zu mir zurück,u ignoriert mich.u wenn ich ihn nehme,dreht er sich von mir weg,wieder der Oma zu. mittlerweile macht er das bei allen, die er kennt.auch wenn ich den Raum verlasse,motz er kurz,wenn ich wiederkomm bekomm ich wenn überhaupt ein kurzes lächeln u dann spielt er weiter.wenn er bei Personen auf dem arm ist die er nicht ganz so gut kennt,streckt er mir kurz die arme entgegen,sobald er aber bei mir war,will er wieder zur anderen Person zurück.
Er kam 5 Wo zu früh,war 4tage auf der intensiv,wo er leider meistens im Wärmebett sein musst,u nicht bei mir auf dem arm.ich stille ihn u er schläft im Familiebett,u er lässt sich kaum von mir weg legen. er wird ständig getrage.als er4mo alt war,musste ich ihn 2x2std am Tag der Oma bringen für 3wo.wir haben e landwirtschaft u leben zu 12 im Hau shalt(mit oma)
Wie erklärt sich sein verhalte?meine Mutter hat sich umgebracht,als ich 12jahre alt war.mfg
von
Räubermichel
am 29.04.2013, 07:28
Antwort auf:
vermeidende bindung
Hallo, das Entscheidende wird sein, dass Sie von Anfang in einer Großfamilie leben und sich um Ihren Sohn im Grunde 12 Personen scharen. Ich hoffe, ich interpretiere Sie da richtig. Der Anfang der Bindung kurz nach der Geburt war offensichtlich erschwert und im Laufe des 1. Lebensjahres hat sich die Großmutter als wichtig Ersatzbezugsperson hinzugesellt. Ist der Vater einigermaßen verfügabar? Wir können also nicht von einer klassichen Triade ausgehen (also Mutter-Vater-Kind- Beziehung). In einer solchen Situation geht der Säugling hin und wählt sich seine Bezugspersonen nach Möglichkeit selbst aus. dabei geht er natürlich so vor, dass er den- oder diejenigen, die sich am meisten und intensivsten mit ihm befassen als seine erstrangigen Bezugspersonen ansieht.
Da Ihr Sohn bei Ihnen schläft und in der Hauptsache von Ihnen gefüttert und gepflegt wurde, sind Sie die primäre Bezugsperson. Aber die Großmutter kommt offenbar dicht hinter Ihnen. Das mag an Ihrem Lebensstil auf dem Bauernhof liegen. Solche Modelle gibt es übrigens weltweit. Einer vermeidenden Bindung entspricht das übrigens nicht. Aber die primäre Bindung ist nicht so eng wie so oft in der Kleinfamilie. Nun hängt das Verhalten des Säuglings immer auch mit seiner Veranlagung zusammen, und es gibt Kinder mit einem sehr hohen Nähe- und Bindungsbedürfnis und solche mit weniger Bestreben in diese Richtung. Sinn und Zweck dieser Prozesse ist der, die Bindungsverwirrung (s. gezielter Suchlauf) zu vermeiden. Warum sich nun Ihr Mutter das Leben genommen hat, wird sicher andere Gründe gehabt haben. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 01.05.2013