Frage: Verlustangst?

Lieber Doktor Posth! Unser Sohn ist 20 Monate alt, ein unglaublich zufriednes, fröhliches, fast beängstigend kontaktfreudiges Kind (er sucht sich überall schnell Kinder, Frauen, besonders aber Männer zum Spielen, wobei er Aufmerksamkeit sehr offensiv, charmant und erfolgreich einfordert) Sein Fremdeln war für andere nicht spürbar, er verbringt mit meinem Mann und mir etwa gleich viel Zeit, in der er fraglos an erster Stelle steht. Nun hat er seit einiger Zeit Vorlieben, die er dann sehr deutlich macht: Scheinbar tageszeit-abhängig Mama oder Papa, wobei ihn dann der andere kaum anfassen kann - er weint sich bis zum Brechreiz (und ich finde nicht, dass er da "durch muss", uns "erpreßt"), aber ich verstehe nicht, welche Panik ihn treibt und vor allem: wie da nun nützlich reagieren?? Ich danke Ihnen schon jetzt sehr für eine Antwort und gerade weil sie ähnliche Fragen ablehnen und mir der Tenor Ihrer Antworten so gut gefällt, wage ich eine zweite Frage: Kann ein Kind in diesem Alter das eigene Schlafbedürfnis empfindend, erfahrend LERNEN?? Wenn er (fast täglich) sich mit Händen und Füßen gegen den Mittagsschlaf streubt, obwohl er ihn so offenkundig beraucht - wird er "aus Erfahrung klug"?? (Mir geht es nämlich gar nicht darum, ihn für uns "pflegeleicht" zu drillen) In der Hoffnung auf "Ausnahmeantwort" grüßt herzlich Annette

Mitglied inaktiv - 03.01.2003, 14:53



Antwort auf: Verlustangst?

Liebe Annette, was Sie schildern, klingt danach, als habe sich nun etwas im Verhalten Ihres Sohnes grundlegend geändert. Vielleicht irritiert ihn einstweilen auch nur die Beharrlichkeit, mit der Sie von ihm den Mittasgsschlaf verlangen. Habe ich das so richtig verstanden? Auf jeden Fall ist seine Sorglosigkeit und Vorbehaltlosigkeit gegenüber den Reaktionen seiner Eltern und Mitmenschen altersentsprechend abhanden gekommen. Er will fortan selber (mit-) bestimmen. Das schließt auch ein, wen er sich gerade zum Spielpartner wählt. Sein Selbstbestreben ist so groß, daß er sich "fürchterlich erregt", wenn es nicht nach seinem Kopf geht. Man nennt das Trotz. D.h. der Wille ist für Ihn noch nicht so einfach steuerbar, sondern ist auch noch Wille um seiner selbst willen, also gewissermaßen zwanghaft. Sie können in solchen Situationen nur mit Geduld und Verständnis reagieren. Allerdings dürfen Sie natürlich auch wesentliche eigenen Entscheidungen, u.U. gegen seinen Protest, durchsetzen. Schauen Sie auch einmal unter Trotz und Trotzverhalten im Suchlauf. Den Mittagsschlaf würde ich ihm langsam ersparen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.01.2003



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Starke Verlustangst, Schlafprobleme, Geschwisterchen....

Lieber Herr Dr. Posth, meine Tochter Clara (bald 2)macht seit einigen Wochen grosse Probleme. Sie ist extrem anhänglich, läuft mir überall hinterher und toleriert es überhaupt nicht, wenn ich mal nicht da bin. Mein Mann kümmert sich auch viel um sie und sie sind auch eigentlich ein Herz und eine Seele, aber trotzdem weint sie viel, wenn ich nur ...


Nochmal wg. Verlustangst und schlecht schlafen

Hallo Herr Dr. Posth, ich hatte Ihnen ja schon von meiner Tochter berichtet (wird am Fr. 2), die seit 2 Mon. unter starker Verlustangst leidet und keine Nacht mehr durchschläft. Wir haben jetzt versucht, sie ein paar Nächte bei uns im ZImmer (im eigenen Bett) schlafen zu lassen. Dort wurde sie aber noch öfter wach und fühlte sich offenbar total ...


Verlustangst ????

Hallo! Ich habe da mal eine kleine aber wichtige frage an Sie. Und zwar : Mein Sohn (2 1/2) Jahre möchte nicht mehr bei seiner Oma bleiben geschweige den dort schlafen. Normalerweise , ist die Oma sein Heiligtum. Seid einigen Monaten , ist es aber so , das er nur noch zu Ihr hinfährt , wenn auch ich dabei bin. Schlafen bei Ihr ist überhaupt nicht ...


Re vom 6.3. Verlustangst !!

Hallo Ich schrieb einen Beitrag was das Thema Verlustangst meines 2 1/2 jährigen sohnes Betrifft. Sie fragten mich , ob es einen Großvater in dem leben meines Sohnes gibt. Ja , den gibt es und er beschäftigt sich so gut er kann mit ihm. Auch , hatte ich ein gespräch mit meiner Mutter deswegen geführt wodrauf ich nur zu antwort bekamdas nichts pass...


Verlustangst??

Hallo, ich weiß mit meiner Tochter (10 Mon.) nicht mehr weiter.Bisher war es abends so:Milchbrei essen,Kuscheln mit Mama,etwas trinken&schlafen.Fertig.Seit einigen Tagen fängt sie sofort an zu schreien&zu weinen wenn ich mit ihr ins Schlafzimmer gehe,sie schläft dann zwar ein aber sobald der Körperkontakt mit mir unterbrochen wird oder ganz vers...


Verlustangst?

Hallo,mein Sohn(13Monate) macht mir z.Z.große Sorgen.Vor ca 5 Wochen hab ich mich heftig mit meiner Mutter gestritten(hat er nicht mitbekommen).Er hat aber sehr wohl gemerkt,daß wir nicht mehr hingefahren sind(vorher ca 1x pro Woche und er war 1-2x im Monat mehrere Stunden dort).Letztes Wochenende war eine Familienfeier mit sehr schlechter Stimmung...


Verlustangst

Hallo Herr Dr. Posth, unser Sohn hat momentan riesige Verlustangst. Er schläft abends in seinem Bettchen ein, allerdings müssen mein Mann oder ich daneben stehen bleiben bis er eingeschlafen ist. Er vergewissert sich mehrfach, ob wir noch dort stehen. Wir haben auch versucht, zeitweise aus dem Raum zu gehen und ihn ein wenig weinen zu lassen...


Verlustangst oder doch Machtspiel??? Abbruch weil noch nicht KiGa-reif?

L.Dr. Posth, ich versuche seit Sept. unsere Tochter (05.2007) im KiGa einzugewöhnen. Kenne Ihre beiden Bücher und seit ca. 5 Jahren das Forum und dachte, ich sei gerüstet gegen einen KiGa mit eigentlich harter Ablösung. Habe mit Hilfe dieses Wissens die KiGä inzwischen überreden können, dass ich als sichere Basis mit im Raum bleiben darf. Die erste...


Urvertrauen/ Verlustangst

Sehr geehrter Dr. Posth,meine Tochter,11 Monate,FB,nie schreien gelassen, war bis dato ein besonders fröhliches Baby.Ich habe seit sie 6 Monate alt ist ca. 20x beruflich ausgeholfen, meine Tochter war dabei und wurde von meinem Mann betreut, sie hat es sehr gut aufgenommen.Letzte Woche bin ich mit ihr im Zug für 2 Tage zu meiner Familie gefahren, w...


Starke Bindung,Verlustangst

Hallo:) Meine Tochter,2 J.,eigentlich immer fröhlich, war von Anfang an ein Mamakind aber es war kein Problem wenn Verwandte etc mit Ihr alleine spielten oder nach einer gewissenZeit mal für ne Std. mit Ihr alleine waren bei uns zu Hause,aber brauchte sie immer etwas Zeit bei jedem bis sie warm wurde,es ging es auch mal ohne mich.Seid 1 Wo. aber n...