Hallo, wir haben z.Z. einige Probleme mit unserer To.(5 1/2 J.) Vor allem ihr Verhältniss zu mir (der Mutter) scheint gestört zu sein. Sie provoziert stark, hört oft gar nicht auf uns, das alles verstärkt bei mir als Mutter.Im Kindergarten gibt es keine Probleme und auch zu Hause klappt es manchmal prima aber dann werden alltägliche Sachen zum Kampf, weil sie sich z.B.einfach weigert sich anzuziehen. Glauben sie dass sie unsicher gebunden ist oder dass es sich eher um eine Regression handelt (Ihr Verhalten ähnelt dann eher einem Kind im Trotzalter)? Ich glaube,dass sie ein eher geringes Selbstbewußtsein hat u.nun versuchen wir sie darin zu stärken: viel Loben, Zeit mit ihr Verbringen. Was schlagen sie noch vor? Wie verhalte ich mich nun aber, wenn sie einfach nicht "hören will", sich z.B. nicht anzieht oder einfach wegrennt....in solchen Situationen weiß ich nicht, wie ich am besten reagiere.Ich möchte, dass es ihr gut geht+unser Verhälnis wieder besser wird.
LG
von
didi29
am 16.01.2012, 08:20
Antwort auf:
Verhalten 5 Jährige
Hallo, um zu beurteilen, welche Verhaltensstrategie genau bei Ihrer Tochter hinter den Aggressionen und Provokationen steckt, weiß ich zu wenig über sie. Aber mit Regression liegen Sie wahrscheinlich ziemlich richtig. Ob ein Bindungsproblem oder ein Loslösungsprobelm dahinter steckt, kann ich aber nicht sagen. Für ein Entwicklungskrise sprechen offenbar die Gesamtumstände nicht und so wird sich wohl eine Beziehungsstörung dahinter verbergen.
Das Loben allein hilft nicht viel. Man muss dem Kind auch erst einmal die Gelegenheit geben, etwas zu schaffen, das des Lobens wert ist. Dafür gibt es zahlreiche Möglichkeiten durch gezielte Aufträge oder Anerkennung erbrachter Leistungen. Denn das Kind fühlt sich erst dann aufgewertet, wenn es weiß warum oder wodurch. Im gezielten Suchlauf finden Sie unter "Selbstbewusstsein" viele weitere Aspekte dazu.
Es wird aber auch Situationen geben, da können Sie nicht lange diskutieren und müssen handeln kraft Ihrer Entscheidungsmacht, z.B., wenn Ihre Tochter einfach fortläuft. Wenn sie dann konsequent handeln und das Fortlaufen verhindern, dann erklären Sie aber Ihrer Tochter, dass Sie es tun, um sie vor einem Unfall zu schützen oder damit Sie sich nicht verlieren. So paradox das erscheinen mag, aber dadurch fühlt sich Ihre Tochter wieder aufgewertet. Mit den anderen Provokationen können sie genauso verfahren. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 18.01.2012