Hallo Dr. Posth! Wir leben in der Türkei (in 3 Monaten geht es zurück nach Deutschland), unser Sohn ist hier geboren und nun fast 12 Monate alt. In den ersten 4 Monaten hat sich mein Mann viel um Lukas gekümmert und ihn vor allem abends und nachts auch oft herumgetragen, wenn er nicht schlafen konnte. Da er aber durch Dienstreisen immer sehr eingespannt ist und nur jede 2. Woche bei uns ist, sind wir (mein Sohn und ich) dann für 4 Monate zu unseren Verwandten nach Deutschland gezogen, weil es hier in der Türkei doch wenig Abwechslung für uns (besonders für mich) gibt. Nun hat sich das Verhältnis zwischen Vater und Sohn etwas "abgekühlt". Die beiden verstehen sich gut, Lukas freut sich, wenn sein Papa abends nach Hause kommt oder am Wochenende mit ihm spielt, aber abends darf er praktisch nichts machen. Ins Bett bringen oder trösten ist dann absolut meine Sache. Klar, er ist es seit Monaten nicht anders gewöhnt. Nun ist meine Mutter hier (sie war auch 6 Wochen gleich nach der Geburt hier) und hat natürlich auch mehr Zeit, sich um Lukas zu kümmern. Er akzeptiert sie praktisch als Ersatzmama. Gestern hat Lukas wegen Zahnungsproblemen nicht schlafen können und ich habe ihn dann abends vorübergehend seinem Papa überlassen, damit ich kurz was erledigen konnte (das war schon nach dem Einschlafritual, das gestern fehlschlug), da brüllt er dann immer total los. Dann kam aber meine Mutter dazu und sofort war Ruhe. Mein Mann ist natürlich traurig, dass er keine so beruhigende Wirkung auf unseren Sohn hat und selbst meine Mutter mehr erreicht. Was können wir tun, um die Bindung zwischen Vater und Sohn zu stärken? Ich möchte gern, dass er ihn (irgendwann) auch mal abends ins Bett bringt oder trösten kann, wenn er noch mal aufwacht. Oder ist das im Moment überhaupt sehr ungünstig, da etwas zu unternehmen? Lukas ist im Moment sowieso sehr auf mich fixiert und hängt mir total am "Rockzipfel". Vielen Dank für Ihre Antwort! Anja
Mitglied inaktiv - 05.05.2004, 11:37