Frage: Vater und Loslösung

Guten Tag Herr Posth, da unsere Tochter (27 Mon) in den letzten 4 Wochen teilweise sehr aggressiv war, vor allem gegen mich, da ich auch tagsüber viel mehr da bin, aber ab und zu auch gegen meinen Mann (zum Bsp. Treten beim Wickeln und Anziehen)würde mich interessieren, ob es etwas mit Loslösung zu tun hat. Sie ist auch allgemein schon immer impulsiv gewesen. Sie hat seit 4 Monaten auch ein Brüderchen, das sie sehr lieb behandelt, dafür gegen die Eltern des öfteren um so wütender. Mein Mann war von Anfang an immer sehr viel für unsere Tochter da, wir haben uns immer alles aufgeteilt (er die Abende und die Nächte und den Großteil der Zeit am Wochenende, ich die Tage vor allem unter der Woche gemacht). Manchmal kommt es mir so vor, als hätte unsere Tochter oft 2 Bezugspersonen ziemlich gleichermaßen gehabt. Erschwert das nun die Loslösung? War das ein Fehler, den Vater wirklich sehr sehr viel mit einzubinden? Was kann man jetzt tun? Soll der Vater weniger machen oder mehr? Simone

Mitglied inaktiv - 14.11.2005, 10:15



Antwort auf: Vater und Loslösung

Liebe Simone, meiner Auffassung nach ist es für ein Kind schon etwas schwierig, wenn sich die Eltern in der Betreuungsaufgabe alles praktisch teilen. Die Eindeutigkeiten, wer für die Bindungsanteile und wer für die Loslösungsanteile zuständig ist, geht bis zu einem gewissen Grad verloren. Meistens versuchen die Kinder selbst durch Rollenzuschreibungen Klarheit für sich selbst herzustellen. So etwas ist aber für Eltern nicht leicht zu erkennen, und in der Regel werden diese Bestrebungen des Kindes den praktischen Anforderungen geopfert oder gehen im alltäglichen Geschehen einfach unter. Ob das nun der Grund für die aggressiv getönten Reaktionen Ihrer Tochter ist oder das 4monatige Brüderchen (auch wenn es heiß und innig geliebt wird), kann ich von hier aus nicht sagen. Aber vielleicht helfen Ihnen meine Gedankenanregungen trotzdem weiter. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.11.2005



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