Frage: Vater selten da - Probleme bei der Bindung?

Hallo Herr Dr. Posth, ich lebe unter der Woche mit meinem kleinen Sohn (6 Mon.) allein. Mein Partner ist nur am Wochenende da - was vorerst auch so bleiben wird - und findet auch nur schwer einen Bezug zum Kind (selbst schwierige Situation mit eigenem Vater). Ich mache mir Sorgen, dass es da künftig Probleme bezügl. der Bindung und des Vaterbildes geben könnte. Gibt es etwas, dass ich von meiner Seite aus tun kann oder worauf ich achten sollte? Z.B. umso mehr Zeit unter der Woche beim Opa o.ä.? Lieben Dank!

Mitglied inaktiv - 21.06.2010, 14:00



Antwort auf: Vater selten da - Probleme bei der Bindung?

Hallo, noch ist Ihr Sohn Säugling und in der Phase der primären Bindung. Da sind Sie die wichtigste Bezugsperson. Aber das konstante Auftreten und die beständige Zuwendung des Vaters sind eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen der Loslösung im 2.-3. Lebensjahr. ein Vater, der so selten anwesend ist, bekommt dann u.u. große Schwierigkeiten, sein Kind an sich zu binden. In solchen Fällen suchen die Kinder häufig einen Ersatz für den Vater oder zumindest einen Teilersatz. Das wäre dann ein Ersatzloslösungsvorbild. Dem darf sich der Vater dann nicht in den Weg stellen, sonst wird das Kind automatisch an die Mutter zurück gebunden, was zu Loslösungsproblemen führt (erschwerte Loslösung). Ein Großvater eignet sich natürlich gut als Ersatzloslösungsvorbild, wenn er liebevoll und zuverlässig ist. Alles, was aus der Herkunftfamilie kommt, hat den "touch" der Normalität. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 25.06.2010



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