Elio (28 Mo) streitet haeufig mit seinem Vater.
Papa ist etwa alle 1,5 Mo fuer drei Wochen nicht da, er ist in der Hierarchie an 4. Stelle (nach Oma+Opa). Die beiden spielen und sofort knallt es...Mein Mann ist zu ungeduldig und Elio impulsiv, das beisst sich.
Ich vermittel staendig und mit Erfolg, mein Mann sieht seine Ungeduld ein, kann sich aber dauerhaft nicht beherrschen. Er wird unwirsch (nicht laut aber eben unwirsch "ich spiel nicht mehr", er verhaelt sich selbst etwas infantil finde ich).
Elio reagiert nun auch oft mit Ablehnung: Kuesschen nein, er haut den Vater und verweigert "ei ei", in den Sitz setzten darf nur ich ihn (oder Schwiemu=Losl.vorbild).
Bei allen anderen verhaelt Elio sich vorbildhaft.
Frage: da aus meinem Mann kein geduldig/nachgiebiger Mensch mehr wird, was kann ich tun, um den Vater schmackhaft zu machen?
Frage zwei: Wie bedenklich ist der kaum praesente Vater fuer die weitere Entwicklung. Kann ein super Opa den Vater ersetzen?
Gruss
Christiane
Mitglied inaktiv - 20.03.2006, 12:03
Antwort auf:
Vater...danke an dieser Stelle
Liebe Christiane, könnte ich Ihre Frage beantworten, besäße ich die Fähigkeit zur Quadratur des Kreises. Das problem Ihres Mannes wird seine eigene Kindheit sein, in der ihm wahrscheinlich auch nicht viel Liebe und Zuwendung zuteil geworden ist. Nun überträgt er seinen, von ihm selbst unverstandenen Mangel auf sein eigenes Kind. So geht es vielen Menschen.
Prinzipiell kann ein zuverlässiges und genügend einfühlsames Loslösungvorbild den Vater ersetzen. Daß wichtige Funktionen von ihm bei seinem Sohn durch andere Menschen ersetzt werden, muß ein Vater natürlich erst einmal innerlich verdauen. Denn das kratzt an seinem Selbstbewußtsein, das vermutlich ohnehin nicht so ausgeprägt ist. Sonst käme er ja mit seinem Sohn viel besser zurecht. Sie sollten mit Ihrem Mann solche Dinge vorsichtig besprechen, damit es nicht eines Tages bei ihm zu einer unvorbereiteten Reaktion der Wut und Enttäuschung kommt. Vielleicht erfährt Ihr Mann dadurch ja auch einen Entwicklungsschub. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 22.03.2006
