Frage: Urvertrauen

Sehr geehrter Dr. Posth, ich hatte sie schon einmal bezüglich unserer (nun gerade) einjährigen Tochter angeschrieben. Leider bin ich immer noch verunsichert was eventuelle Spätschäden betrifft. Könnte es passieren, dass ein 14 Monate altes Kind Schaden (Urvertrauen) nimmt, wenn beide Elternteile für eine Woche nicht greifbar sind und sie bei ihren Großeltern, die sie sehr gern hat, diese Zeit verbringt? Und würde man es ihr erleichtern indem man Bilder von uns zeigt, oder lieber nicht, damit das Kind nicht jeden Tag aufs Neue an die Trennung erinnert wird? Freundlichst Sandra G.

Mitglied inaktiv - 07.06.2010, 10:22



Antwort auf: Urvertrauen

Liebe Sandra, zu solchen "Experimenten" mit kleinen Kindern gibt es keine statistisch auswertbaren Untersuchungen, nur Einzelbeobachtungen. Die besagen dann, dass wenn das Kind sich bei den Ersatzbezugspersonen gut aufgehoben fühlt und in der Zeit der Trennung von den Eltern auch nichts Wesentlichens passiert, ihm psychisch nicht geschieht. Je länger solche Zeiträume jedoch sind, desto schwieriger wird das Reagieren des Kindes bei der Rückkkehr der Eltern. Einige Kinder ignorieren dann ihre Eltern erst einmal. Das Zeigen von Bilder wird keinen wesentlichen Unterschied machen, da Kinder das Phänomen der Abbildung als Repräsentation der wahren Person nicht verstehen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.06.2010



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