Frage: Update zu meinem Posting vom 22.09.08 und erneute Frage

Lieber Herr Dr. Posth! Staubsauger-Phase noch immer in Hochblüte, habe Ihren Rat beherzigt, Staubi ist Teil unseres Alltags, wir essen mit "Staubi", verabschieden ihn abends, die kl. Handbürste wird auf Spaziergänge bzw. zu Freunden mitgenommen, dort wird dann probiert, ob diese Bürste auf fremde Staubis passt. Jetzt, wo Staubi einen ständigen Platz im Wohnzimmer hat, ist mein Sohn beruhigt und vergisst ihn auch mal, geht aber immer wieder hin, um am kabel zu ziehen bzw. bürsten wechseln. Ich kann damit leben und er ist so glücklich. Mehr Sorgen macht mir im Moment die Tatsache, dass er sich selbst mit der Hand auf den Kopf schlägt, grundlos, z.B. beim Wickeln (am 6.01.09 2 Jahre alt) und seine Handlung auch verbal beschreibt mit den Worten "schlagen". Habe ihn noch nie grob angefasst, stehe der situation hilflos gegenüber, weiss nicht, wie ich mich verhalten soll. mir gegenüber jedoch nicht aggressiv, Schlagen kommt nicht so oft vor, tut aber von herzen weh. was tun? DANKE, Petra

Mitglied inaktiv - 03.11.2008, 09:14



Antwort auf: Update zu meinem Posting vom 22.09.08 und erneute Frage

Liebe Petra, dieses Sich-selbst-schlagen entsteht im Zusammenhang mit seinen aufkommenden aggressiven Impulsen. Die Entstehung der Aggression ist allen Menschen genetisch vorbestimmt und bewegt sich um das Ende des 2. Lebensjahres herum. In der Regel wird die Aggression nach außen, den anderen Menschen oder der Gemeinschaft zu gerichtet, aber es gibt auch Impulse gegen sich selbst. Im Wesentlichen dient die Aggression erst einmal zur Unterstützung der Selbstbehauptung. Daher ist der Impuls gegen sich selbst sinnlos und auch nur als Übersprungshandlung zu verstehen oder auch Ersatzhandlung. Am besten man besänftigt sein Kind in solchen Momenten, beruhigt es und vor allem schützt man es vor unbeabsichtigter Selbstbeschädigung. Das kommt aber so gut wie nie vor, denn das Kind macht immer Halt vor allem, was ihm weh tut (psychische und körperliche Gesundheit vorausgesetzt). Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.11.2008