Frage: Unzufrieden ?

Hallo, meine fast vierjährige Tochter ist momentan etwas schwierig. Sehr weinerlich, manchmal weint sie herzzerreißend ohne ersichtlichen Grund, weil z.B. ein Krümel weggeflogen ist den sie behalten wollte, oder aus anderen unerklärlichen Gründen. Man kann ihr momentan kaum was recht machen, ständig ist sie dagegen und (er)findet neue Quengelgründe. Sie will nur noch in Mamas Bett schlafen, plötzlich wieder Mama, Mama, Mama. Sie benimmt sich stark regressiv. Die Kleine Schwester ist 9 Monate und ich bin hauptsächlich mit den beiden alleine. Beziehung zum Vater ist nicht ganz einfach, er wird oft abgelehnt. Sie hat extrem gefremdelt und war schon immer sehr Mamafixiert. KiGa Platz haben wir leider erst zum 1.08. d.J. Sie sagt das sie nur dahin geht wenn ich bei ihr bleibe. Alleine dort sein will sie nicht, weil die anderen Kinder immer "laut und blöd" wären (am liebsten spielt sie mit älteren Kids). Fremdbetreuung nur 1xwöchentlich durch die Großeltern. Da geht sie gerne hin.

Mitglied inaktiv - 17.04.2007, 10:07



Antwort auf: Unzufrieden ?

Hallo, auch ich würde meinen, daß sich Ihre Tochter im Moment in einer stark regressiven Phase befindet. Die Gründe für diese Entwicklung kann ich von hier aus aber nicht erkennen. die schwache Loslösung bei der schlechten Verfügbarkeit des Vaters schafft allerdings die Grundlagen dazu. Möglicherweise müßte man schon von einer erschwerten Loslösung sprechen. Im Rahmen derer sind Regressionen typisch und häufig, aber auch aggressive Verhaltensweisen. Das Bild vom fortgeflogenen Krümel als Ursache für Unglücklichsein und Weinen zeigt, wie wenig Frustration Ihre Tochter ertragen kann. Es ist übringens ein sehr poetisches Bild und zeigt, wie tief die Verletzung im Kind sein kann, wenn es keine sozialen Entwicklungsfortschritte machen kann. Die Sorgen vor dem Ki-ga sind ähnlich bezeichnend und die Aufnahme wird nur dann atraumatisch erfolgen könne, wenn man Ihnen eine sanfte Ablösung gestattet. Läßt sich der Vater nicht irgendwie besser aktivieren? Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 20.04.2007



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