Frage: unterschiedliches Verhalten (sorry lang!)

Ich hätte eine Frage bezüglich des Verhaltens unseres Sohnes mit mir allein und in Anwesenheit meines Mannes: Er ist jetzt 10 Monate alt und sehr temperamentvoll. Tagsüber bin ich mit ihm alleine zu Hause, dann ist seine Laune meist ziemlich "neutral", d.h. er spielt, plaudert wenig, lacht ab und zu, vermisst mich nicht gross, wenn ich aus seinem Blickfeld verschwinde. Sobald mein Mann nach Hause kommt, freut er sich natürlich zuerst, dass der Papa auch da ist. Dann trägt ihn mein Mann meist etwas herum und er verfolgt mich nonstop mit seinem Blick. Sucht mich dauernd, lacht und strahlt mich ununterbrochen an, wenn er mich sieht und ruft lachend nach mir. ER ist dann wie ausgewechselt. Warum zeigt er seine Anhänglichkeit und Zuwendung viel mehr, wenn mein Mann auch da ist? Dazu muss ich auch sagen, dass er viel Spass hat mit meinem Mann und sich auch von ihm trösten lässt, doch diese verfolgenden Blicke gibts bei ihm nicht.. Manchmal ist es auch so, dass wenn mein Mann unseren Sohn gehütet hat und ich nach Hause komme, dass er mich zuerst etwas ignoriert, bzw. nicht gross beachtet, erst nach eine WEile taut er auf und strahlt mich an.Gibt es dafür eine Erklärung für diese anfängliche "Scheinablehnung"? Ich freue mich auf Ihre Antwort und bedanke mich!

Mitglied inaktiv - 10.02.2003, 16:59



Antwort auf: unterschiedliches Verhalten (sorry lang!)

Liebe Melanie, wenn Sie mit Ihrem Sohn allein sind, erlebt er noch ein gewisses Einssein mit Ihnen (sein ursprüngliches Empfinden von sich), das nur durch die räumliche Distanz, die er schon wagt, unterbrochen ist. Kommt Ihr Mann dazu spürt er viel deutlicher, daß er er selbst ist und ist darüber am Anfang seiner "Ichkarriere" irritiert. Das ihn noch beruhigende Einssein mit der Mutter gerät ins Wanken (was es ja aus Gründen der Persönlichkeitsentwicklung tun muß). Dann erlebt er es viel beglückender, Sie wiederzusehen. Hat er sich aber eine gewisse Zeit an sein Allein- und Einzigsein gewöhnt, wobei ihm jede "dritte" Person, v.a. der Vater, quasi hilft (Erfahrung des Abgelöstsein von der primären Bezugsperson in der sicheren Umgebung eines anderen), dann muß er (und will sogar schon) Ihnen nicht gleich um den Hals fallen, wenn er sich in seinem Inneren dabei ausgeglichen und zufrieden fühlt. Hat er aber Angst dabei erlebt, dann kann die Rückkehr der Mutter schon mal "dramatisch" ausfallen. Man benutzt diese Ablösesituation als Test für die Bindungssicherheit eines Kindes, der hier von mir schon einmal erwähnte Strange-Situation-Test oder Fremde-Test. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.02.2003



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