Lieber Herr Dr. Posth, meine Tochter (3 Jahre 3 Monate)ist sprachlich fast auf dem Stand einer 4-jährigen aber motorisch eher auf dem Stand einer 2-jährigen. Obwohl wir keine Linkshänder in der Familie haben, macht sie alles mit links. Auch das rechte Bein ist viel schlapper als das linke. Man muss sie schon richtig motivieren, damit sie mit beiden Beinen abwechselnd die Treppe hoch geht. Normalerweise geht sie mit links und zieht das rechte Bein auf die Stufe nach. Da sie den rechten Fuß stark nach innen dreht(e) haben wir nun schon über ein Jahr KG gemacht. (Sie ist immer einseitig gerobbt re nur abgestützt; mit 13 M Krabbeln, 19 M feies Gehen) Der verdrehte Fuß ist zwar besser geworden aber sie läuft immer noch "wackelig". Sie ist einfach total "verkopft". Am liebsten redet sie und verwickelt einen in Gespräche; auch das gemeinsame Spiel sind i.d.R. Rollenspiele (Kinderarztpraxis mit den Duplo-Steinen oder Kaufladen) oder Bücher lesen. Ball spielen oder Rutschen mag sie gar nicht. Wenn man es nicht ganz geschickt anstellt und sie in eine "Geschichte" bzw. ein Spiel verwickelt, boykottiert sie Motivationsversuche zur Bewegung oder zu anderen Spielen. Verschärft wird die Situation dadurch, dass sie nun einen kleinen Bruder hat (6 M) und sie versucht krampfhaft meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie will fast nicht alleine spielen und wenn ich den Kleinen versorge "hängt" sie um einen rum und verwickelt einen permanent in eine Unterhaltung (mit einbeziehen in die Babypflege gelingt nur sehr bedingt.) Häufig ernten wir massive Trotzreaktionen. Dass sie mit sich nicht "im Reinen" ist, merkt man auch daran, dass sie häufig mit den Fingern knibbelt bzw. an Mund oder Nase "rumfingert" und manchmal im Schlaf mit den Zähnen knirscht. Nun endlich unsere konkreten Fragen: Ab wann bzw. wie kann man eine "echte" Händigkeit feststellen? (Ich habe manchmal die Vermutung, dass sie die rechte Seite zu wenig braucht deswegen mehr mit links macht, aber es eigentlich gar nicht ihre "starke" Seite ist.) Gibt es Anregungen für den Hausgebrauch (ggf. Literaturhinweis) oder auch spezielle Therapieformen das völlig verkopfte etwas zu mildern bzw. eine gleichmäße Entwicklung der Körperhälften zu fördern? Bitte entschuldigen sie den halben Roman zur Darstellung des Hintergrunds meiner Frage. Schon jetzt herzlichen Dank für Ihre Antwort! Ute
Mitglied inaktiv - 14.05.2003, 11:34