Frage: unsicherheit

lieber dr. posth, 1.: ich bin begeistert von ihrer überzeugung unseren kindern gegenüber. 2.mein problem ist folgendes: tom kam 6 wochen, nach einer sehr komplizierten geburt,zu früh zur welt. jetzt ist er 26 monate. ich habe in der schwangerschaft ein buch gelesen:"auf der suche nach dem verlorenen glück", grob gesagt geht es eben darum wie wichtig es ist auf die bedürfnisse des kindes einzugehen. ich habe förmlich darauf gegiert meinem kind alles mitzugeben damit er ein emotional gesunder mensch wird. tja und dann... zu früh aus meinem bauch, 4 wochen kinderklinik, wo er ja zumindest nachts von mir getrennt war, die vielen ärztlichen untersuchungen... das alles hat mich-und das merke ich jetzt erst so allmählich- unter einen enormen stress gesetzt,der sich auch im umgang mit tom wiederspiegelt. ich bin jetzt 2 jahre unter dauerspannung ihm möglichst viele bedürfnisse zu erfüllen. das ist ja nicht schlecht und ich bin auch der meinung das es dinge gibt die er nicht darf. ich merke aber an mir das ich zb. meistens keine lust habe mit ihm zu spielen o. das mich vieles wahnsinnig anstrengt. auf wen soll ich denn da hören auf meine müdigkeit u. unlust oder auf sein bedürfnis? was mir auch auffällt ist das tom selten "trotzt". was denken sie? danke & liebe grüsse

Mitglied inaktiv - 24.08.2004, 13:26



Antwort auf: unsicherheit

Hallo, in den unterschiedlichen Entwicklungsphasen der Kinder muß man sich auch unterschiedlich ihnen gegenüber Verhalten. In Säuglingszeit ging es um Vertrauen und Geborgenheit. Da war es wichtig, die Bedürfnisse ziemlich genau zu erkennen und adäquat zu befriedigen. Die Sicherheit und das Vertrauen in seine Bezugspersonen, die daraus erwachsen sind, erlaubt es einem im zweiten Lebensjahr und in der Loslösung auch schon einmal abzuwägen, ob der kindliche Wunsch oder sein Verlangen jetzt unbedingt erfüllt werden muß oder ob nicht eine andere elterliche Reaktion gefragt ist. U.U. ist man aus unnötiger Sorge heraus ja auch zu nachgiebig und der eigene Wunsch nach Konfliktvermeidung verursacht es, daß das Kind zu wenig klare Strukturen und zu wenig Halt findet. Solche Kinder findet schlecht aus der primären Bindung heraus, erfahren also keine vollständige Loslösung und neigen zu einer gewissen Grandiosität (so nennt man das in der Psychologie). Dadurch werden sie leicht unduldsam, fordernd, beanspruchend und ertragen keine Frustrationen. Solche Kinder könnte man dann tatsächlich einmal als verwöhnt bezeichnen, obwohl ihnen eigentlich doch etwas fehlt, nämlich die Reibungsfläche an ihren Eltern. Die Vorstellung, auf diese Weise immer noch ein Geburtstrauma wiedergutmachen zu können, greift, glaube ich zu kurz. Das ging nur durch Ihre Zuwendung in den ersten Lebensmonaten, und die haben Sie ja geleistet. Also seien Sie wieder überzeugter von sich selbst und stellen auch die nötigen Ansprüche an Ihren Sohn. Das gleiche gilt natürlich auch für den Vater. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 25.08.2004



Antwort auf: unsicherheit

er ist mittlerweile sehr bestimmend , besonderswenn es ihm schlecht geht- zb. krankheit. auch sonst weiss er sehr genau was er will. ist das nun gut oder ist er eigentlich in seinem alter noch überfordert mit so vielen dingen die er meint zu brauchen???

Mitglied inaktiv - 24.08.2004, 14:46



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