Frage: unsere tochter schafft mich

Hallo, vielleicht bekommen wir hier hilfe oder anregungen, um unser familienleben mal wieder etwas in den griff zu bekommen. Unsere Tochter ist knapp 11 Monate alt und verfügt über ein wahnsinniges Potential an Energie. Den ganzen Tag ist sie in Bewegung, dabei oft sehr anspruchsvoll und fordernd. Eigentlich müßte ich mich andauernd mit ihr beschäftigen. Sie ist auch kaum mal ruhig und anlehnungsbedürftig, sondern immer eher sehr robust,ein richtiger " Feger ". Im Grunde kann ich oft nur das Allernötigste im Haushalt machen , und auch das nur im Eiltempo und unter Protest. Ich habe seit ewiger Zeit nicht mal in Ruhe Zeitung gelesen oder auch nur telefoniert, gleich gibt es Geschrei . Mein Mann ist den ganzen Tag außer Haus , wenn er Abends heimkommt, bin ich am Ende. Leider schläft unsere Tochter von Anfang an sehr wenig, tagsüber gibt es zeitraubende Kämpfe, damit sie dann schließlich mal 25 minuten schläft. Sie kommt in 24 Std. viell. auf 11 Std. Schlaf, mehr ist ganz selten drin. Somit entfallen auch für mich Verschaufpausen am Tage. Ich habe schon einen großen Sohn, den ich unter weitaus schwierigeren Verhältnissen alleine erzogen habe, d.h. ich halte mich doch für recht belastbar und geduldig , aber unsere Lilli bringt mich oft an meine Grenzen . Was kann man tun, um sich selbst zu entlasten ( Betreuung durch Freunde und and. ist eher schwierig ), und etwas mehr Ruhe in den Alltag zu bringen . Sonst ist Lilli ganz normal entwickelt, lacht viel, kaspert rum ,ist nie krank . Hat irgendjemand einen Rat für gesteßte Eltern ??? Danke Martina

Mitglied inaktiv - 10.09.2002, 16:12



Antwort auf: unsere tochter schafft mich

Liebe Martina, mehr als meine erfahrenen und einsatzfreudigen "Ko-therapeutinnen" kann ich Ihnen eigentlich auch nicht raten. Sicher gibt es so anstrengende Kinder. Später sind sie in der Regel prosozial eingestellt und helfen einem viel und gerne. Man sollte sich ihre Aktivität durch viel Verständnis erhalten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.09.2002



Antwort auf: unsere tochter schafft mich

Hallo Martina, ich glaube das kenne ich. Meine Tochter Ragna wird am 06.10. ein Jahr alt und ist genauso ein Energiebündel. Sie geht abends um 7,00 Uhr zu Bett und steht so gegen 8,00 Uhr auf (hat aber von 23,00 - 1,00 Uhr und von 6,00 - 7,00 Uhr schreiphasen. Wenn ich da reingehe ins Kinderzimmer, habe ich verloren. Ich lasse mich von meinen Mann (wenn er zur Arbeit geht) 5,00 Uhr wecken. Dann mache ich ganz schnell den Haushalt, einschließlich Mittagessen vorkochen (ich koche selbst) und habe sogar noch 30 min. für eine Tasse Kaffee in Ruhe. Wenn Ragna gegen 8,00 Uhr aufsteht wird Morgentoilette gemacht und die Flasche getrunken. Außerdem gehen wir regelmäßig am Vormittag raus. Einkaufen, Bank und Postgänge usw. Gegen 11,00 - 11,30 Uhr gibt es Mittagessen. Und danach geht es sofort ins Bett zum Mittagsschlaf. Anfangs hat Sie Protestiert, doch jetzt weiß Sie, daß Mama zwar da ist aber sowieso nicht gucken kommt. Meistens spielt Sie jetzt noch im Bett und schläft gegen 12,00 Uhr für 1,5 Std. ein. In dieser Zeit gehe ich an den PC, schaue etwas fern oder lege mich zum schlafen mit hin. Höre ja alles über Babyphone. Wenn Ragna ausgeschlafen hat, wird gespielt den ganzen Nachmittag. Ob drinnen oder draußen ist egal. Wenn 17,00 Uhr mein Mann kommt, integriert er sich ins toben mit ein. 18,00 Uhr fange ich dann an bei Ihr mit Waschen oder Baden und Abendbrot essen. Das geht etwas ruhiger ab, als der Nachmittag. Durchs toben ist sie meistens schon etwas kaputt. Leider aber nciht immer. Dann bremsen wir Sie aus, indem wir leiser reden, oder mal schweigen. Abends bekommt Sie Ihren Milchbrei und danach ist etwa noch eine viertel bis halbe Stunde kuscheln angesagt -> als Ausklang des Abends. 19,00 Uhr geht Ragna dann wieder ins Bett. Bis jetzt hat dieses Rezept ganz gut geklappt. Vielleicht kannst Du diesem Tagesablauf etwas entnehmen, ansonst kenne ich auch keinen anderen Rat. Allerdings falle ich schon gegen 20,00 - 20,30 Uhr abends ins Bett, weil auch ich total kaputt bin. LG Rasi

Mitglied inaktiv - 10.09.2002, 19:33



Antwort auf: unsere tochter schafft mich

oh, so richtig schlaue tipps kann ich nicht geben, da ich mit meinem 14 monate alten sohn gerade dabei bin, einen für alle beteiligten erträglichen weg zu finden. er kann sich nur selten alleine beschäftigen und wenn er dann wirklich mal 10 minuten im laufstall sitzt schaffe ich es auch kaum, etwas zu erledigen, weil ich einfach nur erschlagen auf dem sofa sitze. kleine tipps: - es hilft, wenn das zimmer, in dem ihr euch aufhaltet, einigermaßen kindersicher ist, so dass man nicht ständig hinter dem kind herrennen muss. leider ist das bei uns noch nicht ganz der fall, aber ich arbeite daran. ich hab nämlich gemerkt, dass ich deshalb so gerne zur krabbelgruppe gehe, weil in dem relativ großen raum alles kindersicher ist und ich fast völlig abschalten kann! - frische luft wirkt sich auf meinen sohn positiv aus: entweder er schläft schon während des spaziergangs ein, oder er ist entspannter, wenn wir nach hause kommen. ich versuche also erledigungen vor seinem mittagsschlaf zu organisieren, so dass er danach entsprechend "schlafwillig" ist. - meist ist es so, dass ich mich zum mittagsschlaf mit ihm hinlege. das ist natürlich nicht besonders produktiv, aber ich brauche die erholung!! - oft ist es bei ihm langeweile, wenn er extrem unruhig ist. während es mir nichts ausmachen würde, einen nachmittag lang nur im wohnzimmer zu sein, dort aufzuräumen oder am schreibtisch etwas zu erledigen, wird er extrem quengelig. ich versuche also öfter mal einen "raumwechsel" einzuplanen - so viel wie möglich mithelfen lassen: wäsche in die waschmaschine einräumen, wäscheklammern sortieren, zwiebeln in die schüssel räumen und wieder ausschütten, socken im schub sortieren... halt beschäftigung die ihm wichtig vorkommt. lg moni

Mitglied inaktiv - 11.09.2002, 00:47



Antwort auf: unsere tochter schafft mich

Wir gehen mit unserer zum MuKi Turnen, da kann sie sich austoben, Sport hilft ihr die Energei abzubauen. Auch schwimmen. Und ich jage sie durch den Garten so oft wie möglich... Tja, geneisse es , dass sie nie krank ist, das ist das wichtigste. Gruss, Doris

Mitglied inaktiv - 11.09.2002, 09:55



Antwort auf: unsere tochter schafft mich

Florian (18 M.) war auch schon immer sehr anspruchsvoll. Anfangs ist der Haushalt komplett im Chaos versunken, ich hatte alle zwei Tage mal eine vernünftige Mahlzeit habe noch bis vor kurzem regelmäßig alle 2-3 Stunden gestillt (nachts manchmal etwas weniger). Und mein Kind weiß genau, welchen Blödsinn er anstellen muß, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen, wenn ich z.B. gerade abwasche... Er hatte auch sehr unregelmäßige Tagesschlafzeiten, schläft abends spät mit mir zusammen ein, steht morgens (glücklicherweise auch ziemlich spät) mit mir zusammen auf. Und ich bin alleinerziehend, hatte also auch nie eine richtige Entlastung durch Fremdbetreuung. Bei uns hilft eigentlich nur, Florian in die Hausarbeit mit einzubinden. Er wird viel im Tuch getragen, saß oft im Hochstuhl und hat beim Abwaschen "geholfen", steht mittlerweile auf einem Stuhl neben der Spüle und macht die Küche naß, hilft danach beim feuchten Bodenwischen mit einem eigenen Tuch, räumt gerne Sachen aus den Schränken und mit meiner Hilfe auch wieder ein (z.B. Einkäufe in den Kühlschrank), sortiert beim Kochen die Gemüse in die Schüsselchen usw. Und er hat in der ganzen Wohnung seine Bereiche, in denen er tun und lassen kann, was er will (bestimmte Schränke mit Plasikschachteln, bestimmte Regale, seinen Kindertisch...). Außerdem braucht er jede Woche seinen sportlichen Ausgleich (Schwimmen), wo er sich mal richtig austoben kann bis zum Umfallen. Und wir haben eine feste Mittagspause eingeführt, d.h. wir gehen beide mittags ins Bett, anfangs nicht in der Erwartung, daß er wirklich einschläft, sondern nur als Ruhezeit, die wir auch im abgedunkelten Raum im Bett verbracht haben. Der Kampf ums Einschlafen kostet da viel zu viel Energie. Irgendwann hat Florian daraus seine feste Tagesschlafzeit gemacht, die ich jetzt als Freizeit für mich nutze (okay, manchmal siegt dann doch die Hausarbeit). Und ich habe mir abgewöhnt, ihm alles zu verbieten, was in meinen Augen wie grober Unfug aussah. Mit etwas mehr Gelassenheit ist das Leben gleich viel entspannter.

Mitglied inaktiv - 11.09.2002, 11:10



Antwort auf: unsere tochter schafft mich

Florian (18 M.) war auch schon immer sehr anspruchsvoll. Anfangs ist der Haushalt komplett im Chaos versunken, ich hatte alle zwei Tage mal eine vernünftige Mahlzeit habe noch bis vor kurzem regelmäßig alle 2-3 Stunden gestillt (nachts manchmal etwas weniger). Und mein Kind weiß genau, welchen Blödsinn er anstellen muß, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen, wenn ich z.B. gerade abwasche... Er hatte auch sehr unregelmäßige Tagesschlafzeiten, schläft abends spät mit mir zusammen ein, steht morgens (glücklicherweise auch ziemlich spät) mit mir zusammen auf. Und ich bin alleinerziehend, hatte also auch nie eine richtige Entlastung durch Fremdbetreuung. Bei uns hilft eigentlich nur, Florian in die Hausarbeit mit einzubinden. Er wird viel im Tuch getragen, saß oft im Hochstuhl und hat beim Abwaschen "geholfen", steht mittlerweile auf einem Stuhl neben der Spüle und macht die Küche naß, hilft danach beim feuchten Bodenwischen mit einem eigenen Tuch, räumt gerne Sachen aus den Schränken und mit meiner Hilfe auch wieder ein (z.B. Einkäufe in den Kühlschrank), sortiert beim Kochen die Gemüse in die Schüsselchen usw. Und er hat in der ganzen Wohnung seine Bereiche, in denen er tun und lassen kann, was er will (bestimmte Schränke mit Plasikschachteln, bestimmte Regale, seinen Kindertisch...). Außerdem braucht er jede Woche seinen sportlichen Ausgleich (Schwimmen), wo er sich mal richtig austoben kann bis zum Umfallen. Und wir haben eine feste Mittagspause eingeführt, d.h. wir gehen beide mittags ins Bett, anfangs nicht in der Erwartung, daß er wirklich einschläft, sondern nur als Ruhezeit, die wir auch im abgedunkelten Raum im Bett verbracht haben. Der Kampf ums Einschlafen kostet da viel zu viel Energie. Irgendwann hat Florian daraus seine feste Tagesschlafzeit gemacht, die ich jetzt als Freizeit für mich nutze (okay, manchmal siegt dann doch die Hausarbeit). Und ich habe mir abgewöhnt, ihm alles zu verbieten, was in meinen Augen wie grober Unfug aussah. Mit etwas mehr Gelassenheit ist das Leben gleich viel entspannter.

Mitglied inaktiv - 11.09.2002, 11:11