Frage: Unser Hund ist tot

Hallo Herr Dr. Posth, unsere Tochter (3) hatte das Glück, 10 Wochen mit unserem Hundewelpen zu leben. Dieser war allerdings so unheilbar krank, daß wir ihn (nach 3 Tagen in einer Klinik) einschläfern lassen mußten. Da der Hund wie ein Geschwisterchen mit unserer Tochter aufgewachsen ist, vermißt sie ihn täglich. Sie spricht allerdings nicht oft von ihr. Unser Kinderarzt meint, daß sei eine Art Schutzfunktion zur Verdrängung. Sie hat ein Abbild unserer Hündin als Plüschhund, der bei ihr schläft, schmust usw. Nun habe ich ihr versucht, langsam beizubringen, daß unser Hund vielleicht nicht wiederkommt. Entgegen der Aussage unseres KA (Kind hat unverkrampftes Verhältnis zu Tod, weint noch nicht, verbindet es nicht mit Schmerz und Trauer) fängt sie schon an zu weinen, wenn ich mit "vielleicht kommt sie nicht wieder weil sie so krank ist, und geht, wie die Menschen in den Himmel..." anfange. Ich weiß nicht, wie ich ihr (ohne sie zu traumatisieren) beibringen kann, daß unser Hund tot ist. Dabei kommen wir selber mit der Situation schwierig klar und ich muß weinen, wenn das Thema Hund kommt. Unsere Tochter weiß, daß alte und kranke Menschen im Himmel leben, und auch kranke und alte Tiere in den Himmel kommen. Sie fragt auch, ob Gott mit ihnen spazieren geht, sie füttert, ... aber eben die Vorstellung, daß auch unser Hund zu Gott geht, befremdet sie. Wie soll ich vorgehen, denn das Thema Hund begleitet uns täglich!? Vielen Dank für das Lesen des langen und wirren Textes, aber genauso sind momentan meine Gedanken... Liebe Grüße von einer trauernden Hundebesitzerin und einer besorgten Mami, die nichts falsch machen möchte und eben keine Märchen erfinden will, die das Kind belügen und in falschen Hoffnungen lassen!

Mitglied inaktiv - 01.10.2003, 10:05



Antwort auf: Unser Hund ist tot

Hallo, über das Thema Umgang eines Kleinkindes mit dem Tod gibt es sehr verschiedene Meinungen. Das ergibt sich schon allein aus der eigenen Sicht, z.B. ob man religiös oder spiritualistisch oder eher nüchtern-wissenschaftlich veranlagt ist. Insofern gibt es keine allgemeinen Antworten. Dazu kommt, daß Sie Ihrer Tochter ja schon wesentliche Standpunkte vermittelt haben, wie Hundehimmel, etc. Da können Sie jetzt nicht mehr von abrücken, ohne neue Verwirrung auszulösen. Lassen sie Gott besser aus dem Spiel und lassen Sie es einfach offen, ob der kleine Hund einiges Tages in Form eines größeren wieder auftaucht oder nicht. Mit der Zeit gerät die Geschichte wahrscheinlich in Vergessenheit und Sie lassen, wie man sagt, Gras darüber wachsen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.10.2003



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Hund gestorben

Sehr geehrter Herr Dr Schweren Herzens mussten wir am Montag nach längerer Krankheit unseren Hund einschläfern. Es war für uns alle sehr emotional da die kleine für uns ein absolutes Familienmitglied war und gerade die letzten Wochen waren mit viel Sorge verbunden. Wenn meine Tochter (19 Mon) nach dem Hund fragt erklären wir ihr dass sie nun hinte...


Tot erklären

Liebe Frau Henkes, wir mussten in den letzten 2 Monaten 3 Todesfälle in der Familie verkraften. Unser 5 jähriger Sohn kommt nur schwer damit zurecht. Manchmal wache er Nachts auf , zittert am ganzen Körper und hat Angst zu sterben. Er denkt dass der Körper unter der Erde , wieder aufgeladen wird ( wie ein Handy an der Steckdose ) und man dann weit...


Hund

Hallo, ich bin neu hier im Forum und habe ein kleines Problem. Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin, aber vielleicht kann man mir trotzdem helfen. Meine Tochter(3 1/2 Jahre alt) hat eine starke Hundeallergie und es wurde uns geraten unseren Hund wegzugeben. Das Problem ist das der Hund und unsere Tochter ein Herz und eine Seele sind. Wir e...


Was ist richtig: Wau-Wau oder Hund?

Hallo, ich muß zugeben das ich, seitdem mein Sohn (13 Monate)da ist kaum noch einen Satz ohne Verniedlichungsform oder sprachliche Abwandlungen zu meinem Sohn sage. Das fängt an bei "Komm wir machen jetzt mam-mam (essen), "Wir gehen zum Mäh (Schaf)", "Wir machen Dei-Dei(schlafen)", usw.. Das hat sich einfach so eingeschlichen! Jetzt überlege ...


Hund ist tot

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Nur verstehe ich nicht, warum ich Gott aus dem Spiel lassen soll. Wie würden Sie die folgenden Fragen erklären: wer geht mit Hundi spazieren? wer füttert sie? wer spielt mit ihr? ist sie im Himmel bei den toten Menschen alleine? sieht sie uns? denkt sie an uns? Unser...


Ein- und Durchschlafen..ich bin langsam "auf dem Hund"

Hallo zusammen, auch ich habe -wie wohl viele andere auch- ein Schlafproblem mit meinem 9,5 Monate alten Sohn. Wir haben übrigens nicht so sehr ein Durchschlafproblem (er schläft eigentlich immer zwischen 7-10 Stunden am Stück - je nachdem) als vielmehr ein extremes Einschlafproblem. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.. beginne einfac...


Auf einmal Angst vor dem Hund???

Hallo Dr. Posth, bei uns im Haus lebt meine Schwiegermutter, die jetzt 7 Jahr einen Hund hält. Meine Tochter (5 J) kennt den Hund eigentlich ganz gut, sie spielte auch mit ihm, wollte ihn streichen etc. Seit ein paar Tagen hat sie auf einmal Angst vor dem Hund. Der Hund springt immer auf sie zu und sie meint nun, er wolle sie fressen... ...


Während Mittagsschlaf mit dem Hund 15-30 Min raus?

Hallo, Unsere Zwillinge (18 Monate) halten immer zwischen 12:00 und 14:00 ihren Mittagsschlaf und schlafen meistens auch schön durch. Selten meckert einer mal kurz, schläft aber ohne mein Zutun dann wieder ein. Nun meine Frage: Ist es vertretbar, während dieser Zeit kurz mit dem Hund 15-30 Minuten raus zu gehen und sie kurz allein zu lasse...


extrem grob gegenüber dem Hund

Hallo , meine Tochter ist 20 Mon alt und extrem grob zu unserem Hund. Sie kann es nicht lassen ihn zu schlagen, kneifen, treten und am Schwanz zu ziehen. Sie ist sonst sehr lieb und fürsorglich gegenüber ihrer Puppe und ihren Mitmenschen. Sie liebt den Hund, der Hund liebt sie und er ist Gott sei Dank auch sehr geduldig, aber wie reagiert man am...