Frage: Unruhig /Unglücklicher Sohn

Hallo, mein Sohn ist 22 Monate alt. Er war ein Schreibaby und wir waren auch länger in der Schreiambulanz. Er hatte immer und überall eine gerunzelte Stirn und ich hatte immer das Gefühl, daß er unglücklich ist. Mittlerweile hat sich das Thema altersentsprechend verändert. Er schreit nicht mehr ständig, sondern ist phasenweise (mehrere Wochen) schlecht drauf, ständig wutentbrannt, kann nicht spielen, gegen mich... Im Endeffekt hatten der Psychologe in der Schreiambulanz gesagt, daß sich das rauswächst und daß er ein Baby mit einstiegsproblemen ist. Ich erfuhr auch, wie ich mit dem Kleinen und diesen Phasen umgehen kann. Leider weiß ich nach wie vor nicht, woher so etwas kommen kann, wie sich das weiterverwächst im Laufe der Jahre (wird es immer solche Phasen geben und der Kleine immer "anstrengend" sein). Wie komme ich an Erfahrungen anderer Eltern. Danke im Voraus

Mitglied inaktiv - 29.08.2002, 00:30



Antwort auf: Unruhig /Unglücklicher Sohn

Liebe Monika, es ist im Moment Gegenstand von empirischer Forschung, was aus Säuglingen wird, die viel geschrieen haben. Ich verrate Ihnen aber jetzt schon, daß das Ergebnis sehr viel mit den Empfehlungen zu tun haben, wird, die Ihnen und den anderen Eltern in den Schreiambulanzen gegeben wurden. Und natürlich auch, ob Sie beachtet wurden. Unabhängig davon bin ich der Meinung, daß sich hinter all diesen Problemen auch eine Persönlichkeitsveranlagung verbirgt. "Rauswachsen" so ohne weiteres tut sich mit Sicherheit nichts. Ihr Sohn befindet sich noch deutlich in der Loslösungsphase. War er stark an sie gebunden, muß er viel Willen aufbringen, "sich von Ihnen zu befreien". Das ist nichts Negatives. Also trotzt er Ihnen stark, was kein Zustand von Unglück ist, höchstens von Mißstimmung. Sie dürfen Ihn dafür weder strafen noch ablehnen, denn er tut nur, das ihm von seinem Willen gebotene, um eine selbständige Persönlichkeit zu werden. Das heißt nicht, daß Sie alles durchgehen lassen müssen. Nur, sie müssen prinzipiell auf seiner Seite sein. Das ist manchmal schwer, aber das ganze Geheimnis guter Erziehung. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 30.08.2002



Antwort auf: Unruhig /Unglücklicher Sohn

Hm,ich kenne auch so einen Jungen,er sieht immer wütend aus,hat eine richtige Stirnzornfalte.Am Anfan g habe ich mich immer erschrocken und fragte mich,was ihn so wütend auf die Welt macht.Mittlerweile weiß ich,daß die SS nicht gut war und es auch fam. Probleme gab.Vielleicht ist es bei Euch ähnlich? Gib ihm Geborgenheiot unsd viel Liebe. Es wird sich sicher herauswachsen. Alles Gute.

Mitglied inaktiv - 29.08.2002, 16:20



Antwort auf: Unruhig /Unglücklicher Sohn

Hallo Jamu, wenn dieses Problem so einfach zu lösen wäre, würde ich mich bestimmt nicht an diese Stelle wenden. Das mit Geborgenheit und Liebe.... hat leider nicht funktioniert. Die Schwangerschaft war OK und ich bin für die 2 Jungs voll da und brauche im Moment noch nicht mal zu arbeiten. Die andere Seite ist, daß ich mich wirklich auf ihn gefreut habe und wenn er diese Phasen nicht hat, haben wir 3 eine tolle Zeit. Dieser Tipp: es wächst sich schon raus könnte von jedem Kinderarzt kommen, der Schreien ausschließlich auf Blähungen zurückführt. DANKE

Mitglied inaktiv - 29.08.2002, 21:38



Antwort auf: Unruhig /Unglücklicher Sohn

Nicht so zornig antworten, das war ja doch nur nett gemeint von Jamu. Ihre Sorge besteht verständlichweise darin, daß man Sie verdächtigen könnte irgendwelcher nicht zuzugebender Probleme in der Familie. Das muß aber überhaupt nicht so sein! Noch einmal: ein stark gebundenes Kind, vielleicht ja das Ergebnis der Besuche der Schreiambulanz mit intensiven Zuwendungen Ihrerseits zur Beruhigung des schreienden Kindes, braucht, je nach Temperament, sehr viel Willensstärke, um sich aus dieser dadurch recht intensiv gewordenen Bindung zu lösen, denn schließlich strebt jedes Kindes zur Verselbständigung. Und das mit, wie wir alle wissen, aller Macht. Vielleicht hätte Sie der Kinderarzt damals schon darauf aufmersam machen müssen, statt ihnen so etwas Allgemeinplatziges mit auf den Weg zu geben, wie Sie geschildert haben. Also bitte nicht den Mut verlieren. Je selbständiger Ihr Kind sich jetzt entwickeln darf, desto schneller findet er zu seiner früheren Mutterliebe zurück. Je mehr Sie diese Bestrebungen allerdings unterdrücken, desto länger hält er an seinem Befreiungsprozeß fest, mit zunehmender Alter u.U. mit immer aggressiveren Mitteln. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 30.08.2002



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