Frage: ungluecklich im Kiga

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, unsere 2. Tochter ist jetzt genau 2 Jahre und 9 Monate. Sie ist ein aufgewecktes und super froehliches Kind, macht Puzzle von 39 Teilen alleine, spricht in 2 Sprachen wie ein Buch, spielt stundenlang mit ihrer grossen Schwester (6) alle moeglichen wilden und auch ruhigen Spiele. Zu Hause unter uns und mit dem Opa macht sie sogar Spaesse ('wo habe ich das Geschenk versteckt? Ist das unter dem Bett?'(sie haelt es hinter ihrem Ruecken) oder sie kitzelt einen und sagt dann 'das war nicht ich, sondern ein kleiner Vogel...'), malt einfache Gesichter und Strichmaennchen, haelt den Stift schon normal seit sie 16 Mopnate ist, ist sauber geworden vor 2 Monaten innerhalb von 2 Tagen (ploetzlich meinte sie, sie braeuchte keine Windel mehr)tags uns nachts und seither gab es nicht einen 'Unfall', schwimmt mit Schwimmfluegeln und ist generell kein aengstliches Kind. Unter Fremden ist sie sehr schuechtern, was ja auch nicht schlimm ist und mich nicht beunruhigt. Leider spielt sie jedoch nicht mit anderen Kindern, egal ob Gleichaltrige oder Freunde von ihrer Schwester, egal ob zu Hause oder draussen. Nur seit ca. 10 Tagen mit 2 Schwestern die gleichalt sind wie unsere, da spielt sie draussen ganz normal. Ich habe sehr lange gestillt, ueber 2 Jahre, sie hat sich dann selber abgestillt. Nun ist sie seit 2 Wochen im Kiga (leider schon 2x krank gewesen, so dass die Eingewoehnungsphase immer unterbrochen werden musste) und sie geht mit weinen dorthin, und nach 2 Std. hole ich sie weinend ab. Sie moechte dort nur auf einer Matraze sitzen und zuschauen. Wenn ich sie dann abhole, dann ist sie, kaum sind wir die Stufen runter, die 'alte' Stella, witzig, froehlich, gut gelaunt. Sie scheint sich in einer Art Zwiespalt zu befinden. Auf der einen Seite erzaehlt sie ueberall, dass sie in die 'Schule' geht, und wenn man sie fragt, 'gehst du wieder in die Schule?', dann sagt sie 'ja, morgen!'(Hauptsache, nicht jetzt...) Ich moechte sie nicht draengen, doch moechte auch nicht nachgeben, vor allem, weil ich sehe, dass sie ansonsten einen normalen Eindruck macht, naesst sich nicht ein, isst normal, schlaeft gut durch. Wie soll ich mich verhalten? Und wie kann ich sie ermuntern, mehr mit anderen Kindern zu spielen, ausser ihr die Gelegenheiten anzubieten? Vielen Dank fuer Ihre Meinung, Tanya

Mitglied inaktiv - 27.09.2004, 15:46



Antwort auf: ungluecklich im Kiga

Liebe Tanya, aus der Sicht des Kindes stellen sich die Dinge etwas anders dar. Für ein Kind ist es ein Unterschied, ob es zu Hause und mit vertrauten Personen kommuniziert, oder mit -sagen wir- wildfremden Menschen, selbst wenn diese Kinder sind. Die Ablösung in den Kindergarten funktioniert offenbar nicht, weil sich keine Erzieherin anbietet, als Ersatzbezugsperson sich zu Verfügung zu stellen. Daher ist der Kiga im Moment eine Überforderung für sie. Zwar gibt es Impulse in ihr dorthin zu wollen, weil es sie "größer" macht, aber in der Wirklichkeit mißlingt ihr das und sie fühlt sich als Versagerin. Das sollten Sie ihr ersparen und mit einem gebührenden zeitlichen Abstand einen zweiten Anlauf machen. Die sanfte Ablösung ist Grundvoraussetzung für die Aufnahme in den Kiga. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 01.10.2004



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