Frage: und nochmal zu aufmüpfiger 5Jährigen

Hallo, ich denke, wir haben immer versucht, unsere Tochter so zu nehmen, wie sie ist, nur beim Schlafen haben wir Machtkämpfe ausgetragen, würde ich heute ganz anders machen; seit 2J schläft sie aber mit im Fambett, da ist sie zufrieden; permanenter Widerstand - nein! ich denke etwas, das in ihrem Temperament liegt, Kombi aus hochsensibel u. gleichzeitig viel fordernd v ihrer Umwelt, bestimmen wollen, sonst hat sie Frust. Aber wie verhalten in konkreten Situationen,z.B. spritzt draußen m Wasser auf uns, nach 5fachem Nein nehmen wir Eimer weg, großer Wutanfall, Geschrei, "du Arschloch!"??? Spielalternativen anbieten nützt manchmal leider nicht,sie steigert sich dann hysterisch rein; Umwelt empfiehlt schon, die braucht mal einen Klapps. Das ist für uns aber keine Lösung. Mehr Liebe und und immer wieder Verständnis? Mit viel Ruhe begegnen? Angenommensein signalisieren? Aber welche Konsequenz während Aggressivität? Wir können uns ja auch nicht beschimpfen, schlagen lassen? Viele Grüße Dani

Mitglied inaktiv - 06.07.2009, 09:11



Antwort auf: und nochmal zu aufmüpfiger 5Jährigen

Stichwort: Schimpfwörter Hallo, der gemeinhin gesellschaftliche Reflex auf strengere Erziehung in solchen Fällen mit der Legitimation, auch mal einen Klaps zu geben, wird derzeit von verschiedenen Seiten sogar noch unterstützt (auch in der Ratgeberliteratur). Besser wäre es allenthalben, die Ursachen zu ergründen und zu überlegen, welche Methoden nachhaltig Besserung versprechen. Denn jede Gegenmacht stimuliert das aufmüpfige Kind zu noch größerer "Gewalt" in Form von aggressvier Provokation und oppositioneller Wehrhaftigkeit. Solche Kinder haben es ja "gelernt", sich gerade über diese Methoden zu definieren und im erfolgreichen Fall positive Wertung zu verschaffen. Daher müsste die elterliche Strategie so ausfallen, dass das entwickelte Störverhalten deutlich sanktioniert wird (aber immer nur das Verhalten und nicht das ganze Kind!) und ein besseres Verhalten vorgeschlagen wird, das dann deutlich zu Belobigung führt. D.h. konkret, natürlich wird die Provokation konsequent unterbunden, notfalls durch Wegnehmen des benutzten Instruments. Gleichzeitig wird eine plausible Begründung geliefert. Der Protest wird in Kauf genommen und am besten nicht weiter kommentiert. Die verbalen Ausrutscher kann man durch Ignorieren mit der Zeit begrenzen oder vergessen machen. Aber entscheidend ist das Abstellen der eigentlichen Ursachen, verbunden mit kreativen Ideen, wie man das Kind auf eine andere Bahn bringt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.07.2009